Sie ist zwar klein, aber ihre Bedeutung für viele Funktionen des Organismus ist zentral: Die Schilddrüse (Glandulathyroidea) ist ein immens wichtiges Steuerungsinstrument, denn ihre Hormone sind maßgeblich an der Regulierung des gesamten Stoffwechsels beteiligt. Dementsprechend haben Erkrankungen oder Funktionsstörungen des Organs, das aus zwei Seitenlappen und dem verbindenden Isthmus besteht und sich unterhalb des Kehlkopfes an der Luftröhre befindet, weitreichende Folgen. Das Besondere: Die Symptome sind oft zunächst unspezifisch und lassen viele mögliche Ursachen zu, sodass es möglicherweise lange dauert, bis diagnostisch die Schilddrüse als Grund des Problems identifiziert wird. So können Unruhe, hoher Blutdruck, Schlaflosigkeit und Gewichtsverlust auf eine Überfunktion der Schilddrüse hinweisen – allesamt Beschwerden, die auch diverse andere Gründe haben können. Die quasi konträre Krankheit, die Schilddrüsenunterfunktion, geht mit gegenteiligen Symptomen wie ständiger Müdigkeit, Antriebsarmut und niedrigem Blutdruck einher.
Die Hormone der Schilddrüse
Die Schilddrüse stellt drei Hormone her: T3 (Trijodthyronin), T4 (Thyroxin, Tetrajodthyronin) und Calcitonin. Calcitonin wird anders als T3 und T4 nicht in den Follikelepithelzellen gebildet, sondern in den sogenannten C-Zellen. Es wird deshalb meist nicht zu denSchilddrüsenhormonen im engeren Sinne gezählt. T3 und T4 sind wichtig für den Stoffwechsel, das Nervensystem sowie für das Wachstum des Körpers. Zudem gibt es diverse Regelmechanismen im Wechselspiel mit anderen Hormonen wie Adrenalin. Die Ausschüttung wird über die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) reguliert – weshalb bei Entgleisungen des Schilddrüsenhormonhaushalts immer auch an eine Ursache im Bereich der Hypophysenfunktion gedacht werden muss. Die Bestimmung der Hormone ist – noch vor der Szintigraphie – ein wichtiges diagnostisches Mittel zur Klärung der Frage, ob bei entsprechenden Symptomen eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt. Aussagekräftiger als die T3/T4-Werte ist dabei oft das Regelhormon TSH (Thyreoideastimulierendes Hormon). Ein zu niedriger TSH-Wert deutet auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin, ein zu hoher Wert auf eine Schilddrüsenunterfunktion. Ist dies der Fall, sind weitere diagnostische Laboruntersuchungen notwendig, um genau feststellen zu können, an welcher Stelle des komplexen Regelkreises der Hormonproduktion eine Störung vorliegt. Bei einem Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse müssen die sogenannten Schilddrüsen-Autoantikörper mit untersucht werden.
Hyperthyreose – die Überfunktion
Die schwieriger zu behandelnde Form der Entgleisung vom Normwert ist die Überfunktion der Schilddrüse, die Hyperthyreose. Die hier wiederum am häufigsten auftretende Form ist der Morbus Basedow, eine Autoimmunkrankheit, bei der der Körper das eigene Schilddrüsengewebe aufgrund einer übersteigerten Abwehrreaktion angreift. Bei dieser Krankheit, die mehr Frauen als Männer betrifft, wird der Regulationsmechanismus gestört und die Schilddrüse schüttet manchmal unkontrolliert große Mengen an Hormonen aus.
Die typischen Symptome bei Hyperthyreose sind:
• Bluthochdruck
• Nervosität/Unruhe
• Gewichtsverlust trotz gesteigerten Appetits
• Schlafstörungen
• Haarausfall
• Neigung zu Durchfall
• Vermehrtes Schwitzen
Alle Symptome können darauf zurückgeführt werden, dass der gesamte Stoffwechsel auf zu hohen Touren läuft und dementsprechend der Energiebedarf steigt. Beim Morbus Basedow können als weitere charakteristische Anzeichen hervortretende Augäpfel und möglicherweise eine sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse sowie Herzrasen hinzukommen. Eine weitere Ursache für die Hyperthyreose ist die Schilddrüsenautonomie. Sie wird in erster Linie durch einen Mangel an dem Spurenelement Jod ausgelöst, das als zentraler Bestandteil von T3 und T4 bekannt ist. Hierdurch entsteht eine Vergrößerung der Schilddrüse, in der sich autonome Areale entwickeln können, die unabhängig vom hormonellen Regelkreis (v.a. der Hypophyse) ungesteuert Schilddrüsenhormone produzieren. Selten sind Entzündungen der Schilddrüse oder Tumoren dafür verantwortlich, dass die Hormone im Überfluss produziert werden – eine Thyreoiditis beispiels- weise ist im akuten Stadium oft durch die gesteigerte Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen gekennzeichnet, während sich im weiteren Verlauf aufgrund der Gewebezerstörung eine Unterfunktion entwickeln kann. 80 Prozent aller Thyreoiditiden entstehen durch eine Autoimmunerkrankung, die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis, die zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen überhaupt zählt. Manche Formen von Schilddrüsenkrebs sind zunächst symptomlos und werden daher gar nicht bemerkt. Wenn sie die Hormone nicht beeinflussen, gibt manchmal erst der Druck des entarteten Gewebes auf die Speise- oder Luftröhre den Anstoß, einen Arzt aufzusuchen. Schulmedizinisch setzt die Therapie der Hyperthyreose medikamentös an: Es wird versucht, die Bildung der Hormone zu hemmen. Die Radiojodtherapie ist ebenfalls ein gängiges Verfahren, wobei hier enge Toleranzen bei der Dosierung bestehen. Die operative Entfernung von überschüssigem Schilddrüsen-gewebe ist eine weitere Option.
Hypothyreose – die Unterfunktion
Was schon im Wort wie das Gegenteil klingt, zeigt sich auch mit quasi gegenteiligen Symptomen.
Die typischen Symptome bei Hypothyreose sind:
• Niedriger Blutdruck und langsamer Puls
• Müdigkeit, Antriebsarmut und Konzentrationsstörungen
• Gewichtszunahme trotz Appetitmangels
• Brüchiges Haar
• Neigung zu Verstopfung
• Kälteempfindlichkeit
All diese Beschwerden sind Anzeichen dafür, dass der Stoffwechsel nur reduziert funktioniert. Die Hypothyreose, die zu den häufigsten hormonellen Störungen überhaupt zählt, ist im Allgemeinen nach richtiger Diagnosestellung gut über die Gabe von Ersatzhormonen als Tabletten zu behandeln und dann auch mit keinerlei gesundheitlichen Einschränkungen verbunden. Wichtig ist, die Hormonwerte im Blut regelmäßig überprüfen zu lassen, um die Dosis der Hormongabe gegebenenfalls anzupassen. Bei Neugeborenen führt eine unbehandelte Hypothyreose zu schweren körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen. Deshalb wird generell am dritten Lebenstag der Blutwert überprüft. Bereits während der Schwangerschaft ist es wichtig, dass die Schilddrüsenhormone der Mutter im Normbereich liegen. Anders als die angeborene Hypothyreose-Form entstehen die meisten Fälle von Schilddrüsenunterfunktion als Folge einer Thyreoiditis, vor allem der Hashimoto- Thyreoiditis, – oder zum Beispiel dadurch, dass eine Überfunktion mit zu starken Mitteln behandelt wurde. Auch Jodmangel wird immer wieder als Ursache für die Unterfunktion beschrieben. Allerdings wird die künstliche Jodierung bestimmter Nahrungsmittel durchaus kritisch gesehen, weil auch sie gesundheitliche Schädigungen zur Folge haben kann.
Jodmangel und Struma
Die Struma, auch als Kropf bezeichnet, ist eine krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse, zu der es unter anderem durch einen lang andauernden Jodmangel in der Ernährung kommen kann. Eine Struma kann aufgrund der engen Platzverhältnisse relativ früh zu einer Einengung der Luftröhre und damit einhergehend zu Atemnot führen. Jod ist ein für die gesunde Funktion der Schilddrüse unverzichtbares Spurenelement. Auf die ausreichende Zufuhr über eine entsprechende Ernährung (sehr jodreich sind unter anderem Seefisch, Salat, Spinat, Brokkoli und Grünkohl) sollte deshalb geachtet werden. Künstlich jodierte Lebensmittel sind eher zu meiden und können vor allem für Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion, einigen Formen von Schilddrüsenkrebs oder einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse gefährlich werden.
Vitalpilze bei Schilddrüsenerkrankungen
Vitalpilze wie zum Beispiel Reishi, Agaricus blazei Murrill und Cordyceps sinensis können dank ihrer regulierenden Eigenschaften sowohl bei Überfunktion als auch bei Unterfunktion der Schilddrüse gut eingesetzt werden.
• Reishi: Wie bei vielen Indikationen sollte dieser wichtige Vitalpilz auch bei Schilddrüsenerkrankungen in Betracht gezogen werden. Der Reishi kann unteranderem entzündliche Prozesse hemmen und entspannend und ausgleichend wirken. Außerdem wirkt er regulierend auf das Herz-Kreislauf-System. Cave: Möglicherweise bestehen Wechselwirkungen zwischen dem Reishi und dem bei Hypothyreose oft verschriebenen L-Thyroxin. Wird L-Thyroxin eingenommen, sollte deshalb sicherheitshalber kein Reishi ohne genaue Beobachtung eingesetzt werden.
• Agaricus blazei Murrill: Dieser Vitalpilz wird bei autoimmunbedingten Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. Er zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an 1,3- und 1,6-ß-D-Glucanen aus, die zu den „biological response modifiers“ zählen, welche das Immunsystem regulieren können.
• Cordyceps sinensis: Als dritter wichtiger Vitalpilz bei Schilddrüsenerkrankungen, vor allem bei Hypothyreose, kann der Cordyceps regulierend wirken. Außerdem wirkt er psychisch ausgleichend, was bei vielen Schilddrüsenerkrankungen von Vorteil ist.
Eine der großen Herausforderungen bei der Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse besteht darin, sie erst einmal als solche zu diagnostizieren. Gerade bei der Hypothyreose leben viele Patienten monate- oder sogar jahrelang mit ihren diffusen Symptomen wie Antriebsarmut und Müdigkeit, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Hier ist der Therapeut – sei er Schulmediziner oder Naturheilkundler – gefordert, die oft unklaren Beschwerden, die sich zum Beispiel auch auf chronischen Stress zurückführen ließen, richtig abzuklären und einzuordnen. Grundsätzlich bieten Vitalpilze ergänzend zur schulmedizinischen Therapie gute Möglichkeiten, die hormonellen Regelkreise, die bei allen Schilddrüsenerkrankungen aus dem Gleichgewicht geraten sind, wieder zu harmonisieren.
Fallbeispiel 1:
Eine 44-jährige Angestellte sucht den Heilpraktiker auf, da bei ihr vor kurzem im Rahmen einer Blutuntersuchung ein erhöhter TSH-Wert von 7 festgestellt wurde. Die Patientin berichtet, dass sie sich in letzter Zeit zunehmend müde und erschöpft fühle. Entgegen ihrer sonstigen Art habe sie kaum mehr Appetit und kämpfe dennoch gegen ein paar Kilo zu viel auf der Waage. Sie möchte die Medikamente zur Regulation der Schilddrüsenhormone, die der Arzt ihr verordnet hat, nicht nehmen, sondern hofft auch Hilfe aus dem Bereich der Naturheilkunde. Nach gründlicher Anamnese und Diagnostik empfiehlt der Therapeut die Einnahme von einer halben Kapsel Cordyceps-sinensis-Extrakt pro Tag, zunächst über einen Zeitraum von acht Wochen. Bei der dann vorgenommenen Kontrolle der Blutwerte ist der TSH-Wert auf 3 zurückgegangen. Die Patientin ist sehr zufrieden und strahlt auch wieder die Lebensfreude und Energie aus, die sie von sich selbst kennt.
Fallbeispiel 2:
Eine 53-Jährige mit Morbus Basedow kommt in die Praxis, da sie nach vielen Jahren eines konstanten Zustands bei schulmedizinischer Therapie in der letzten Zeit eine deutliche Verschlechterung ihrer Symptome und Hormonwerte hinnehmen musste. Sie hofft, durch die ergänzende Mykotherapie ihr Befinden wieder verbessern zu können, ohne die Dosierung der anderen Medikamente erhöhen zu müssen. Die Patientin bekommt für zunächst drei Monate eine Kombination aus den Extrakten von Reishi und Agaricus blazei Murrill. Nach dieser Zeit ist eine deutliche Besserung der Beschwerden festzustellen. Vorerst wird die Vitalpilzgabe bei regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte beibehalten. Die Patientin ist ebenso wie der Mykotherapeut und der Endokrinologe zuversichtlich, dass sich ihr Zustand langfristig stabilisieren wird.
Die Schilddrüsenerkrankung ist eine schulmedizinische Diagnose. Die TCM kennt keine Schilddrüse, trotzdem behandelt sie diese. Voraussetzung ist jedoch eine chinesische Diagnose, die in einem Erstgespräch mit Anamnese, Zungen- und Pulsbefund erstellt wird. Ausschlaggebend sind hier vor allem die Symptome und weniger die Laborwerte. Alle Hormone werden von der Nieren- und Leberleitbahn produziert, woher sie laut TCM mit dem Blut zum Bestimmungsort im Körper transportiert werden. Dieser einfache Grundsatz gilt auch für andere hormonelle Störungen.
Behandelt werden Schilddrüsenerkrankungen bzw. auch andere autoimmune Erkrankungen vorrangig mit Kräutertherapie und einer unterstützenden Akupunkturbehandlung. Auch Vitalpilze werden zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen mit gutem Erfolg eingesetzt.
Ätiologie und Pathologie in der TCM
Das Blut ist laut der chinesischen Medizin Träger von Hormonen, die man sich wie Fische im Wasser vorstellen kann. Das Blut wird in der Milzleitbahn produziert, in der Leberleitbahn aufbewahrt und durch
die Herzleitbahn zirkuliert. Diese Abläufe werden von der Nierenleitbahn überwacht, die für alles Wohltuende im Organismus verantwortlich ist. Sie ersetzt aus ihren Reserven die fehlende Energie und steuert und kontrolliert die richtige Funktion des Organismus.
Aus dem oben Angeführten ist ersichtlich, welche Leitbahnen an den Schilddrüsenproblemen beteiligt sind: Es handelt sich um die Nieren-, Leber-, Milz- und Herzleitbahn und das Blut als solches. Von dieser chinesischen Ansicht werden verschiedene Störungen der Schilddrüsenfunktion im Organismus abgeleitet und klassifiziert.
Schilddrüsenunterfunktion: Dieser Zustand entspricht in der chinesischen Medizin einer Insuffizienz, vor allem in der Nieren- und Milzleitbahn. Stehen die Symptome der Nieren im Vordergrund, sehen wir häufig Frösteln, kalte Hände und Füße, Schmerzen und Kältegefühl im Lendenbereich oder in den Knien. Ebenfalls können Menstruationsprobleme, Körperschwellungen, Morgenstuhlgang vor dem Frühstück, Blässe, häufiges Ausscheiden von hellem Urin, schwache Stimme, langsames Sprechen und Denken, Gleichgültigkeit, langsamer Puls und niedriger Blutdruck vorliegen. Der vorstehend beschriebene Zustand tritt vermehrt in Verbindung mit der Insuffizienz von Milz-Yang auf, bei der neben den oben angeführten Symptomen auch
Andere Beschwerden wie weicher Stuhlgang, Blähungen, Appetitlosigkeit, Schwäche, Müdigkeit, Erschöpfung, Gleichgültigkeit und „teigige“, wie mit Wasser getränkte Haut vorkommen.
Schilddrüsenüberfunktion: Wie die Bezeichnung bereits andeutet, entspricht dieser Zustand laut TCM einem Überschuss, besonders in der Leber- und Herzleitbahn. Meistens handelt es sich um einen Hitzezustand in der Leberleitbahn mit den klassischen Symptomen der Schilddrüsenüberfunktion wie Gewichtsabnahme (schnelle „Verbrennung“), Hitzewallungen mit Erröten, Heißblütigkeit, Schwitzen, Wutausbrüche bis zur Aggressivität, Nervosität. Auch typisch sind Engagiertheit sowie Elan- und Energieüberschuss in den ersten Phasen der Krankheit. Generelle Symptome wie bitterer Mundgeschmack, Kopfschmerzen, Drehsucht, hoher Blutdruck und schneller Puls kommen einzeln oder kombiniert vor.
Patienten mit einer Überfunktion der Schilddrüse oder Kropfproblematik können sexuell unzufrieden sein. Teilweise sind auch emotionelle Belastungen vorhanden. Es besteht eine sehr enge Verbindung zwischen dem Hals, dem Sprachzentrum und der Sexualität, unserem Geheimniszentrum. Das wissen ganz besonders die jungen Männer in der Zeit, in der sich die Stimme ändert – der Stimmbruch als Verbindung zwischen sexuellen Kräften und Sprachzentrum.
Musteridentifizierung
• Nieren-Yang-Mangel
• Milz-Yang-Mangel
• Ansammlung von Feuchtigkeit und Schleim
• Hitze in Leber und Herz
• Stagnation der Gallenblase
Schilddrüsenerkrankungen mit Vitalpilzen behandeln
Vitalpilze sind natürliche Regulationsprofis. In der Natur werden komplexe Auf- und Abbauprozesse durch höhere Pilze perfekt gesteuert. Diese Fähigkeit wird in der Fachwelt mit dem Begriff „Biological response modifier“ (BRM) umschrieben. BRM üben einen sehr positiven Einfluss auf unsere Gesundheit aus, ohne dabei den Körper zu belasten. Bei Schilddrüsenerkrankungen besonders hilfreich sind die regulatorischen Wirkungen auf das Hormon- und Immunsystem ebenso wie die generell antientzündlichen Eigenschaften der Vitalpilze. Interessant ist auch der Gehalt an Jod in Speisepilzen oder Vitalpilzprodukten. Jod ist essenziell für die Schilddrüse, ein Mangel führt zu Problemen bei der körpereigenen Produktion von Schilddrüsenhormonen. Mit Vitalpilzen kann man die Schilddrüse mit ausreichend Jod versorgen. Aber Vorsicht: Ein einseitiges einseitiges Substituieren von Jod kann bei einigen Schilddrüsenerkrankungen kontraindiziert sein.
Besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend):
Cordyceps:
Tonisiert die Niere, ist grundsätzlich ein sehr ausgewogenes Nierentonikum mit einem leichten Überhang, das Nieren-Yang zu tonisieren (vor allem Extrakte). Daher geeignet, um bei einer Unterfunktion Energie aufzubauen. Tonisiert auch die Milz.
ABM:
Regulierend, adaptogen. Baut Qi der Milz und Niere auf. Reguliert das Wei Qi (Immunsystem).
Coriolus:
Löst Ansammlung von Feuchtigkeit und Schleim auf. Reduziert Hitze in den Leitbahnen. Bei entzündlichen Prozessen der Schilddrüse geeignet. Wirkt regulierend bei Autoimmunerkrankungen. (In der Schweiz wird mit gleichem Erfolg der Enoki eingesetzt).
Reishi:
Löst Leber-Qi-Stagnationen auf, kühlt Leber-Blut, beruhigt den Geist Shen. Wirkt regulierend auf das Hormonsystem. Besonders geeignet bei Schilddrüsenüberfunktion. Cave: Bei Vorliegen einer Hashimoto-Thyreoiditis, bei der das Medikament L-Thyroxin eingesetzt wird, kann die gleichzeitige Einnahme von Reishi in seltenen Fällen Nervosität auslösen.
Fallbeispiel aus der Praxis
Eine 55-jährige Patientin litt seit mehreren Jahren unter Arthrose der Handgelenke. Schulmedizinisch wurde mehrfach infiltriert, was Symptome wie Schmerzen und Schwellung jeweils für mehrere Monate zum Verschwinden brachte, dann aber erneut wieder auftrat. Die Patientin arbeitet als Podologin, wodurch die Handgelenke stark beansprucht werden. Da der behandelnde Arzt einer weiteren Infiltration kritisch gegenüber stand, empfahl er der Patientin, den Beruf zu wechseln. Für die Patientin war aber klar, dass dies für sie im Moment keine gute Lösung war. Sie entschloss sich zu einer Mykotherapie und nahm dazu Reishi und Shiitake als Extrakte ein, in einer Dosierung von je 2 Gramm pro Vitalpilz und Tag. Zusätzlich wurde sie mit Akupunktur behandelt. Nach vierwöchiger Einnahme der Vitalpilze ging die Schwellung an den Handgelenken allmählich zurück. Nach sechs Wochen reduzierten sich dann auch die Schmerzen auf ein erträgliches Maß. Die Therapie wurde ergänzt mit Coriolus, wodurch der Schmerz nochmals geringer wurde. Nach einer sechsmonatigen Behandlung war die Patientin schmerzfrei, trotz normaler Belastung in ihrem angestammten Beruf. Als Sekundärprophylaxe wurde die Einnahme von Reishi als Pulver-/Extrakt-Mischung empfohlen.
Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.