Prostata-Erkrankungen

Prostata-Erkrankungen – kleine Drüse, große Sorgen

Sie ist zwar nur eine kleine Drüse, doch sie macht leider häufig große Beschwerden: Bei rund zwei Dritteln aller 65-jährigen Männer ist die Vorsteherdrüse, die Prostata, vergrößert – meist im Zuge einer benignen, also gutartigen, Prostatahyperplasie, auch Prostataadenom genannt. Doch auch die maligne Prostatahyperplasie, das Prostatakarzinom, weist hohe Fallzahlen auf: In rund 25 Prozent aller Krebsfälle beim Mann ist die Prostata betroffen, in Deutschland gibt es schätzungsweise rund 65.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Die Tendenz ist zwar steigend, doch glücklicherweise steigt auch die Überlebensrate: Prostatakrebs ist bei frühzeitiger Diagnostik gut behandelbar. Warum sich bei so vielen Männern mit zunehmendem Alter die normalerweise kastaniengroße Prostata vergrößert, ist noch immer nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich spielen hormonelle Veränderungen eine wichtige Rolle. Hauptsymptom sind Miktionsprobleme, die dadurch entstehen, dass das Drüsengewebe auf die Harnröhre drückt. Die Blasenentleerung wird eingeschränkt, es kommt zur Pollakisurie (häufiges Wasserlassen mit jeweils nur geringen Mengen), bisweilen auch zur Dysurie (Schmerzen beim Wasserlassen). In der Folge erhöht sich aufgrund der Restharnbildung das Risiko für die Entstehung von Zystitiden (Harnblasenentzündungen) und Blasensteinen, langfristig kann auch die Nierengesundheit beeinträchtigt werden. Eine gründliche Diagnostik ist wichtig – zum einen, um das Ausmaß der Vergrößerung genau erkennen zu können, zum anderen aber auch zur Abgrenzung zwischen gutartiger und bösartiger Veränderung.

Schwierige Diagnostik

Weder über den rektalen Tastbefund beim Urologen noch über die Sonografie lässt sich sicher erkennen, um welche Art der Hyperplasie es sich handelt. Schulmedizinisch wird deshalb in der Regel zusätzlich eine Biopsie durchgeführt, deren Qualität allerdings sehr unterschiedlich sein kann. Da nur stichprobenartig an einzelnen Punkten Material aus der Vorsteherdrüse entnommen wird, ist auch hierdurch eine hundertprozentig sichere Diagnose nicht zu stellen. Gleiches gilt für die Beurteilung des PSA-Wertes im Blut. Zwar steigt das prostataspezifische Antigen (PSA) bei vielen Patienten mit Prostatakarzinom deutlich an, doch auch hier gibt es Ausnahmen. Andersherum führt auch manches Adenom zu einem Anstieg dieses Wertes. Zudem ist lediglich eine PSA-Vergleichsanalyse über einen längeren Zeitraum aussagekräftig; ein einziger absoluter Wert verrät meist nicht viel, da es individuell große Schwankungsbreiten gibt. Fehlinterpretationen sind hier leider Tür und Tor geöffnet.

Therapie gründlich abwägen

Einerseits haben die Maßnahmen zur verbesserten Früherkennung von Prostatakrebs in den vergangenen Jahren viel dazu beigetragen, dass diese Krankheit heute oft mit gutem Erfolg behandelt werden kann. Andererseits gibt es allerdings auch kritische Stimmen: Zu oft, sagen manche Mediziner, wird die Prostata unnötigerweise entfernt und der Patient muss mit den gar nicht so seltenen Operationsfolgen wie Inkontinenz oder auch Impotenz leben. Wichtig zu wissen: Prostatatumoren wachsen meist sehr langsam, sodass ein sehr kleiner Tumor, der bei einem 75-Jährigen entdeckt wird, unter Umständen bis zum Ende des Lebens niemals Probleme machen wird.

Aus diesem Grund wird bisweilen die Forderung vertreten, den Patienten im Vorfeld eines PSA-Tests gründlich aufzuklären, welche Konsequenzen das Ergebnis haben kann. Denn kaum jemand wird sich bei positivem Befund zum Abwarten entscheiden, sondern gerät schnell in die Mühle intensiver und belastender weiterer Untersuchungen und Therapien. Das Damoklesschwert „Krebs“ brennt sich in das Bewusstsein, führt zu Verunsicherung, Angst und oft auch zu Depressionen. So darf die Frage erlaubt sein, ob das Wissen um krebsverdächtige Zellen im eigenen Körper wirklich immer angestrebt werden muss oder ob auf diesem Gebiet Unwissenheit der Lebensqualität nicht manchmal zuträglicher ist. Natürlich ist dies in jedem einzelnen Fall gründlich abzuwägen; fachlich fundierte Zweitmeinungen sollten grundsätzlich eingeholt werden. 

Wenn eine Behandlung notwendig wird

Es besteht ein Bedarf für eine Behandlung unabhängig von der Benignität bzw. Malignität der Zellen jedoch immer dann, wenn die Vergrößerung der Prostata mit deutlichen Symptomen wie den oben beschriebenen Miktionsstörungen einhergeht. Die operative Methode – die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) – ist dabei zwar die gängigste, aber längst nicht die einzige Herangehensweise. Insbesondere in leichteren Fällen als bei nur geringgradiger Hyperplasie ist eine medikamentöse Behandlung oft bereits ausreichend erfolgreich. Medikamente wie Alpha-Rezeptorenblocker beheben zwar nicht die Ursache der Beschwerden – die Harnröhrenobstruktion –, doch sie reduzieren den Muskeltonus in der Prostata und damit den Widerstand an der Mündungsstelle der Harnröhre aus der Blase. Andere Medikamente sollen das Prostatagewebe zusätzlich schrumpfen lassen, bringen als häufige Nebenwirkung allerdings Erektionsstörungen mit sich. Die Lasertherapie hingegen ist oft nur kurzfristig wirksam, sodass nach einem bis drei Jahren eine erneute Behandlung notwendig wird.

Während Phytotherapeutika wie etwa Sägepalmen-, Roggenpollen- oder Kürbiskernextrakt schon seit Langem und mit guten Ergebnissen bei Prostatahyperplasie eingesetzt werden, und zwar sowohl in der Prophylaxe als auch bei bereits vorhandenen Beschwerden, setzt sich inzwischen auch die Erkenntnis über das große Potenzial der Vitalpilze beim Adenom und auch beim Karzinom der Prostata durch. So können der Auricularia und der Polyporus die typischen Symptome lindern, da sie die Blasenfunktion unterstützen. Gleichzeitig scheinen sie auch den Prozess der weiteren Drüsenvergrößerung eindämmen zu können. Der Polyporus ist auch zur Vorbereitung auf eine Biopsie zu empfehlen, die immer das Risiko einer Verteilung von Krebszellen über das Lymphsystem birgt. Der Polyporus unterstützt ebenso wie der Agaricus blazeii murrill effektiv das Blut- und Lymphsystem.

Interessante Studien zeigen zudem, dass zum Beispiel ein Betaglucan-Extrakt aus dem Maitake entartete Prostatazellen absterben lässt und der Reishi speziell bei dieser Tumorart antiangiogenetisch wirkt, also in der Lage ist, die Neubildung von Blutgefäßen zu hemmen.

Prostatitis – kaum zu ignorieren

Während das Tückische beim Prostatakarzinom darin besteht, dass es anfangs keinerlei Beschwerden macht und deshalb oft als Zufallsbefund oder bei der gezielten Vorsorgeuntersuchung entdeckt wird, ist eine Prostatitis kaum zu ignorieren. Mit Brennen beim Wasserlassen und Schmerzen in der Blasenregion machen sich sowohl die akute als auch die chronische Prostatitis bemerkbar. Erstere geht zudem mit Fieber einher, bei der chronischen Form können Blut im Sperma, Schmerzen beim Samenerguss sowie Erektionsstörungen auftreten. Die Erkrankung, mit der jeder dritte Mann zwischen 20 und 50 Jahren gelegentlich zu tun hat, wird manchmal durch Bakterien verursacht und dann mit Antibiotika behandelt. Die seltenere abakterielle Prostatitis, die ähnliche Symptome mit sich bringt, entsteht vor allem durch Blasenentleerungsstörungen, sodass sie auch als Folge einer Hyperplasie auftreten kann.

Vorbeugen und nachsorgen

Auch wenn es zum Teil natürliche hormonelle Veränderungen sind, die zur Vergrößerung der Prostata führen, bestehen dennoch gute Möglichkeiten, das individuelle Risiko aktiv zu reduzieren und auch das Voranschreiten des Prozesses zu verlangsamen. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit möglichst wenig gesättigten Fettsäuren, die Vermeidung bzw. Reduktion von Übergewicht, regelmäßige körperliche Aktivität mindestens dreimal pro Woche sowie der Verzicht auf das Rauchen – also letztlich allesamt Elemente einer Lebensweise, von der der Organismus auch insgesamt sehr profitieren wird.

Nach der erfolgreichen Behandlung eines Prostatakarzinoms lässt sich die Gefahr einer Rezidiventstehung unter anderem durch die möglichst langfristige Einnahme von Vitalpilzen senken. Begonnen wird mit der Mykotherapie bestenfalls schon parallel zur schulmedizinischen Behandlung. Besonders hervorzuheben ist dabei der Maitake, dessen Betaglucan-Strukturen die Aktivität bestimmter Immunzellen erhöhen und so zum Beispiel den durch eine Tumorerkrankung geschwächten Organismus schützen können. Außerdem stimulieren die Betaglucane die Produktion von Interleukinen und Interferon, die wichtige Funktionen bei der Bekämpfung von Krebszellen innehaben. Eine klinische Studie mit Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium zeigte, dass der Maitake zusätzlich zur klassischen Krebstherapie bei bis zu drei Vierteln aller Patienten mit unterschiedlichen Krebsarten das Tumorwachstum hemmen konnte. Dank seiner antitoxischen Wirkung kann der Maitake außerdem die typischen Nebenwirkungen einer Chemo- und Strahlentherapie wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Haarausfall und Schmerzen deutlich verringern und damit die Lebensqualität für den betroffenen Menschen ganz entscheidend verbessern.

Bei den männlichen Patienten über 50 spielt das Stichwort „Prostata“ beinahe immer eine Rolle. Viele haben mit mehr oder weniger starken Problemen beim Wasserlassen zu tun, wobei sie sich oft einfach damit arrangieren, häufiger als früher zur Toilette gehen zu müssen.

Wenn Prostatakrebs diagnostiziert wird, begeben sich die allermeisten Männer erst einmal in schulmedizinische Behandlung. Grundsätzlich kann empfohlen werden begleitend Vitalpilze einzunehmen, um den geschwächten Organismus effektiv zu unterstützen. Denn Operation, Chemotherapie und Bestrahlung setzen dem Körper und insbesondere dem Immunsystem massiv zu, und es ist sehr kontraproduktiv und für den Betroffenen natürlich auch extrem belastend, wenn eine Behandlungseinheit aufgrund eines schlechten Allgemeinzustands unterbrochen werden muss.

Vitalpilze sind bei der Behandlung von Krebspatienten in vielerlei Hinsicht wertvoll, da sie sowohl die körperliche Konstitution als auch die seelische Verfassung verbessern können. Sie sind reich an Polysacchariden, die die Immunantwort aktivieren, und sie verhindern nachweislich, dass Zellen geschädigt oder Umweltgifte in krebserregende Stoffwechselprodukte umgewandelt werden. Welcher Pilz oder welche Pilzkombination passend ist, hängt vom individuellen Fall ab. Erfahrungswerte aus der Praxis helfen bei der Einschätzung. Es gibt aber auch faszinierende wissenschaftliche Erkenntnisse, zum Beispiel, dass der Agaricus blazei Murrill mit seiner enorm hohen Polysaccharid-Konzentration höchst erfolgreich das Tumorwachstum stoppen kann und sich Tumoren unter Umständen sogar zurückbilden.

Fallbeispiel 1:

Ein 67-jähriger pensionierter Lehrer stellt sich in der Praxis vor. Vor drei Monaten wurde die Prostata entfernt, nachdem eine Biopsie den Verdacht auf einen Tumor erhärtet hatte. Nun möchte er Vitalpilze vor allem zur Vorbeugung eines Rezidivs einnehmen.
Aufgrund der vorliegenden medizinischen Unterlagen und Befunde wurde die Einnahme von Agaricus blazei Murrill als Extrakt (zweimal täglich zwei Kapseln) empfohlen sowie zusätzlich Coriolus versicolor ebenfalls als Extrakt in gleicher Dosierung. Nach zwei Monaten wurde der Agaricus blazei Murrill durch Maitake-Extrakt (zweimal täglich eine Kapsel) ersetzt. Der Patient nimmt die Pilze seit mehr als sechs Monaten und fühlt sich wohl. Die Nachsorgeuntersuchungen waren ohne Befund.

Fallbeispiel 2:

Ein 57-jähriger Angestellter ist seit Jahren regelmäßig in Behandlung, da er früher unter chronischen Atemwegsbeschwerden litt, die inzwischen allerdings beinahe komplett verschwunden sind. Bei der Vorsorgeuntersuchung bei seinem Urologen wurde nun eine leichte Prostatahyperplasie festgestellt, woraufhin eine Blutabnahme erfolgte. Das Ergebnis war ein PSA-Wert von 4,2, also geringfügig erhöht. Vor der Einleitung weiterer schulmedizinischer Schritte holte der Mann Rat ein. Die Einnahme von Coriolus versicolor und Maitake, jeweils als Extrakt (zweimal täglich zwei Kapseln) wurde empfohlen. Als vier Wochen später der PSA-Wert kontrolliert wurde, lag er bei 2,3, also wieder im Normbereich. Weitere Beschwerden waren nicht vorhanden.

Fallbeispiel 3:

Ein 69-Jähriger, der zusammen mit seiner Frau mit großer Begeisterung viele ausgedehnte Radtouren unternimmt, kam in die Praxis, da er sein geliebtes Hobby deutlich einschränken musste. Der Grund: eine schmerzhafte Prostatitis, die zwar beim Urologen behandelt wurde, aber nicht so richtig in den Griff zu bekommen war. Dem Mann wurde geraten das Radfahren kurzzeitig ganz einzustellen und eine Kombination aus Reishi- und Coriolus-Extrakt verordnet. Bereits nach vier Wochen konnte der rüstige Senior wieder kleinere Radtouren unternehmen, ohne jegliche Beschwerden zu verspüren.

Fallbeispiel 4:

Ein 63-jähriger Frührentner bat um Rat. Er hatte zwar eine vorangegangene Operation wegen eines Prostatakarzinoms insgesamt gut überstanden, bezeichnete seinen Gesundheitszustand jedoch als noch nicht stabil und wünschte sich nach eigener Aussage wieder „mehr Aktivität im Unterleib“. Es wurden die Extrakte der Vitalpilze Cordyceps sinensis (zweimal täglich zwei Kapseln) und Auricularia (zweimal täglich eine Kapsel) empfohlen und ein Kontrolltermin nach drei Monaten vereinbart. Hier konnte er berichten, dass sich die Lage merklich verbessert hat und er sich zudem insgesamt wohler und fitter fühlt.

Fallbeispiel 5:

Ein 54-jähriger Architekt litt sehr unter den Nebenwirkungen der Chemotherapie, die bei ihm im Anschluss an die Prostatektomie wegen eines Karzinoms durchgeführt wurde. Die Chemotherapie wollte er fortsetzen und fragte, welche Möglichkeiten die Vitalpilze zur Verbesserung seines Allgemeinzustands bieten. Die Extrakte von Maitake und Hericium wurden verordnet, von denen er jeweils dreimal täglich eine Kapsel einnahm. Bereits ein paar Tage später berichtete er, dass er sich weniger matt fühle. Die Blutwerte verbesserten sich signifikant. Seitdem er die Pilze nimmt, ist sein Immunsystem so gestärkt, dass er einen weiteren Chemotherapiezyklus gut überstanden hat. Probleme mit den Schleimhäuten wie beim ersten Mal blieben vollkommen aus.

Zhong Liu – Prostatakrebs in der TCM

Hierzulande ist Prostatakrebs bei Männern besonders ab dem 65. Lebensjahr die häufigste Krebsart. Wird die Krankheit in einem frühen, auf die Prostata beschränkten Stadium diagnostiziert, ist sie in den meisten Fällen heilbar. In späteren Stadien können nur noch Symptome gelindert und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden. Prostatakrebs ist nicht zu verwechseln mit der weitaus häufigeren, gutartigen Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie).

Bei Prostatakrebs kommt hinzu, dass die Sexualität direkt davon betroffen ist. Das männliche Selbstverständnis kann dadurch ins Wanken geraten. Jeder Mann nimmt seinen Körper und seine Männlichkeit auf seine eigene Weise wahr. Auch gesellschaftliche Prägungen und die eigene Lebensgeschichte spielen eine Rolle.

In China wird Prostatakrebs deutlich weniger häufig diagnostiziert als in den USA oder in Europa. Es scheint, dass gewisse epidemiologische Faktoren einen günstigen Einfluss auf die signifikant tieferen Erkrankungsraten haben. Warum dieser große Unterschied besteht, kann zurzeit nicht abschließend beantwortet werden. Fachkreise diskutieren Faktoren wie das Ernährungsverhalten, hier vor allem den deutlich geringeren Konsum von tierischem Eiweiß, sowie die körperliche Aktivität, die auf dem Land in China deutlich höher ist als in den meisten westlichen Ländern. Bei gesunden Männern ist der ungehinderte Fluss des Urins von der normalen Transformation von Qi im Dreifachen Erwärmer abhängig, die wiederum auf der Aufrechterhaltung der Funktionen von Lunge, Milz und Nieren basiert. Prostatakrebs steht in besonders engem Zusammenhang mit Milz und Nieren, da die Milz über Transport und Transformation regiert. Kann sie bei einer Behinderung ihrer Funktion weder das Klare hervorbringen noch das Trübe nach unten leiten, führt dies zum Verbleiben von Harn. Zusätzlich behindern Leber-Qi-Stagnation und Blut-Stase die Qi-Transformation im Dreifachen Erwärmer, was zu einer weiteren Blockierung des Urins führt. Ob und wie stark während der Therapie unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, ist individuell sehr verschieden. Jede Therapieform beeinflusst, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, die Sexualfunktion. Zusätzlich kann es nach der radikalen Prostatektomie (vollständige operative Entfernung der Prostata) zu Auswirkungen auf die Kontinenz kommen. So kann es vor allem in den ersten drei Monaten nach der Operation schwerfallen, vollständig trocken zu bleiben.

Ätiologie

Die Musterdifferenzierung sollte klar zwischen Fülle und Leere unterscheiden. Fülle-Muster zeigen sich durch akuten Beginn, Ziehen oder Schmerzen im unteren Abdomen und kurze Abgaben von rötlichem Urin mit einem Gefühl brennender Hitze. Leere-Muster zeigen sich generell durch einen langsamen Beginn, eine glanzlose oder hellweiße Gesichtsfarbe, reduzierte Spannkraft bei der Abgabe von Urin und allgemeine Müdigkeit.

Musterdifferenzierung

Ansammlung von Feuchte-Hitze in der Blase.
Das Milz-Qi ist nicht in der Lage, nach oben zu leiten
Leere des Nieren-Yang
Leber-Qi-Stagnation

Prostatakrebs mit Vitalpilzen behandeln

Es scheint, dass gewisse Faktoren in Industrieländern wie z.B. ungesunde Ernährung, unausgewogene Lebensführung, aber auch erhöhte Belastung mit Umweltgiften einen Einfluss auf die Häufigkeit der Entstehung von Prostatakrebs haben. Stellt man diesen Faktoren die Wirkung der Vitalpilze gegenüber, erkennt und erklärt sich der positive Nutzen einer Mykotherapie sehr gut. Vitalpilze wirken aus Sicht der chinesischen Medizin tonisierend, regulierend und toxinausleitend. Sie unterstützen daher die Nieren-und Milzfunktion im Wasserstoffwechsel (tonisierend), wirken Stagnationen entgegen (regulierend) und leiten Toxine aus (entgiftend).

Besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend):

Maitake:
Tonisiert die Funktionen der Milz, Niere und Blase. Hilft, Feuchtigkeit aufzulösen. Unterstützt die Blase bei der Qi-Transformation. Unterstützt das Mark und schützt vor Knochenmetastasen.

Coriolus:
Tonisiert Milz-Qi und Magen-Qi. Leitet Nässe aus, kühlt Hitze, wandelt Schleim um. Vertreibt äußere pathogene Faktoren. Unterstützt das Zheng-Qi.

Reishi:
Tonisiert alle fünf Zhang-Fu-Organe. Bewegt Leber-Qi-Stagnationen, unterstützt das Leber-Blut. Leitet Hitze-Toxine aus. Wirkt bei allen Erkrankungen im Alter. Beruhigt und stabilisiert den Geist Shen.

Cordyceps:
Baut Nieren-Essenz und -Qi auf. Kräftigt den Ming Men. Wandelt Schleim um. Reguliert Wei-Qi. Hellt den Geist Shen auf.

Agaricus:
Tonisiert Wei-Qi und Blut, baut Zheng-Qi auf. Bewegt Stagnationen von Qi, Blut und Körperflüssigkeiten. Leitet Hitze-Toxine aus.

Polyporus:
Tonisiert die Funktion der Milz, Niere und Blase. Löst Feuchtigkeit-Hitze auf. Erleichtert das Urinieren. Gut in der Prävention von Miktionsproblemen.

Fallbeispiel aus der Praxis

Bei einem 65-Jährigen wird schulmedizinisch die Diagnose „Prostatakrebs im Frühstadium“ gestellt. Die Diagnostik der Traditionellen Chinesischen Medizin ergibt eine Ansammlung von Feuchte-Hitze in der Blase, eine ausgeprägte Leere von Nieren-Yang und eine Leber-Qi-Stagnation.

Der Patient entschließt sich, eine chirurgische Entfernung der Prostata sowie eine externe Bestrahlung durchführen zu lassen. Nach der Operation kommt er mit Inkontinenz, verminderter Erektionsfähigkeit und leichter Darmreizung in die TCM-Praxis.

Mykotherapeutisch werden Maitake-Extrakt, Coriolus-Extrakt sowie Cordyceps-Extrakt und -Pulver eingesetzt (je dreimal zwei Kapseln pro Tag). Als Begleittherapie erhält der Patient wöchentlich Akupunktur, eine Zinksupplementierung, Beckenbodentraining, eine Ernährungsumstellung mit Verzicht auf Milchprodukte und regelmäßig Ausdauersport. Nach zwei Monaten hat sich das Allgemeinbefinden deutlich gebessert. Die anfänglich als sehr belastend empfundene Inkontinenz reduzierte sich markant, nach drei Monaten war der Patient „trocken“. Der Patient erzählte, dass er schon vor der Operation eine Verminderung der Erektionsfähigkeit festgestellt hatte. Zu seiner Überraschung und zum Erstaunen seines Urologen verbesserte sich die Erektion ganz deutlich, was der Patient klar der Einnahme von Cordyceps zuschrieb.

Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.