Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?
Auf der Liste der häufigsten Tumorerkrankungen in Deutschland steht das kolorektale Karzinom, also der Krebs von Dickdarm oder Rektum, gleich hinter dem Mamma- und Prostatakarzinom bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle. Rund 60.000 Neuerkrankungen und 30.000 Todesfälle pro Jahr sind aktuell zu verzeichnen. Das sind Zahlen, die zunächst erschrecken. Doch eines sollte keine Erkrankung tun – und auch der Darmkrebs nicht: irrationale Ängste auslösen. Denn so sehr ein Tumor im Darm eine ernstzunehmende Diagnose ist, so ist er auf der anderen Seite kein Todesurteil. Nicht wenige Menschen hat die Erkrankung dazu gebracht, Ziele zu überdenken, Gewohnheiten zu verändern und nach der Überwindung neue Schwerpunkte im Denken und Handeln zu setzen. Mit der Folge, ein langfristig deutlich gesünderes und zufriedeneres Leben zu führen.
Zur Krankheitsentstehung
Es gibt inzwischen gut gesicherte Antworten auf die Frage, wie es zur Darmkrebsentstehung kommt. Der weitaus größte Teil der Tumoren in den Drüsenzellen der Darmschleimhaut entwickelt sich aus vormals gutartigen Darmpolypen. Diese Adenome besitzen eine hohe Entartungsneigung, wobei dieser Prozess zum Teil sehr langsam und über viele Jahre vonstattengeht – und natürlich auch nicht zwingend beginnen muss. Oft jedoch gerät irgendwann aufgrund von Genveränderungen der normale Zellteilungsprozess aus dem Lot, sodass das Zellwachstum unkontrolliert voranschreitet. Man spricht bei der Entstehung von Darmkrebs deshalb auch von der Adenom-Karzinom-Sequenz. Während die Polypenzellen noch gutartig sind, indem sie zwar wuchern, aber kein angrenzendes Gewebe zerstören, wachsen die malignen Karzinomzellen in die gesamte Darmwand und werden außerdem über das Blut und die Lymphe im Körper verteilt, was zur Metastasenbildung führen kann. Darmkrebs ist eine typische Erkrankung der zweiten Lebenshälfte; bei genetischer Disposition und dem Zusammentreffen mehrerer Risikofaktoren (siehe unten) können aber auch junge Menschen betroffen sein.
Einteilung der Stadien
Mehr als die Hälfte aller Darmtumoren sind im letzten Darmabschnitt, dem Rektum, lokalisiert. Die anderen Fälle verteilen sich relativ gleichmäßig auf die übrigen Abschnitte des Dickdarms (Kolon). „Kolorektales Karzinom“ ist damit ein Sammelbegriff für alle Tumoren des Dickdarms, während Kolonkarzinom und Rektumkarzinom die je nach Lokalisation präziseren Bezeichnungen sind. Je nachdem, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist, erfolgt eine Einteilung in Stadien, die Richtlinien für die schulmedizinische Behandlung enthalten und auch eine Orientierung hinsichtlich der Prognose geben.
Stadium 0 und I: Der Tumor befindet sich in einem frühen Stadium und hat nur die oberflächliche Darmschleimhaut befallen; in Stadium 0 ist er noch sehr klein und unter Umständen nur auf wenige entartete Zellen beschränkt. Lymphknoten sind nicht befallen und es sind keine Metastasen aufgetreten. Der Tumor wird in diesen beiden Stadien in der Regel operativ entfernt, weitere Therapien erfolgen nicht. Die Heilungschancen sind sehr gut.
Stadium II: Es handelt sich hier ebenfalls noch um ein Frühstadium; allerdings hat der Tumor verschiedene Schichten der Darmwand durchdrungen. Nach der Operation wird beim Rektumkarzinom eine Strahlen- und Chemotherapie empfohlen, beim Kolonkarzinom nicht.
Stadium III: Das entartete Gewebe hat sich in diesem Stadium so sehr ausgebreitet, dass eine vollständige operative Entfernung eventuell nicht möglich ist. Dies erhöht die Gefahr der Rezidiv- und/oder Metastasenbildung, weshalb sich an die Operation in der Regel eine Chemo- und Strahlentherapie anschließt. Die Fünfjahres-Überlebensrate liegt in diesem Stadium bei etwas über 50 Prozent.
Stadium IV: Dieses Stadium bezeichnet den metastasierten Darmkrebs mit drastisch verringerten Überlebenschancen. Bei der Therapie sollte es in erster Linie darum gehen, die Lebensqualität des Patienten zu fördern. Ob eine Operation und eine Chemotherapie sinnvoll sind, sollte von Fall zu Fall entschieden werden.
Koloskopie – Diagnostik und/oder Prävention?
Typisch für Darmkrebs ist, dass Betroffene über lange Zeit keinerlei Symptome bemerken. Erst sichtbares Blut im Stuhl, deutliche Veränderungen der Verdauung, andauernde Bauchschmerzen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit sind Gründe für einen Besuch beim Arzt, der den Verdacht differenzialdiagnostisch abklärt. Hinzu kommen allgemeine Tumorzeichen wie Gewichtsverlust, Anämie, Leistungsabfall und Nachtschweiß.
Ein wesentliches Element der Diagnostik ist die Darmspiegelung, die sogenannte Koloskopie. Sie macht Veränderungen in der Darmschleimhaut gut sichtbar; Polypen können im Rahmen der Untersuchung sofort verödet werden; außerdem sind Biopsien zur anschließenden mikroskopischen Untersuchung verdächtigen Gewebes möglich. Deshalb wird die Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung propagiert; in Deutschland werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen für jeden Versicherten ab dem 55. Lebensjahr alle zehn Jahre übernommen.
Ganz so unkritisch wie in Deutschland geht man in anderen Ländern, beispielsweise in der Schweiz, mit der Koloskopie nicht um. In der Tat sind mehrere Aspekte zu bedenken: Zum einen birgt die teure Untersuchung auch Gefahren in Form von Darmverletzungen, Blutungen und Infektionen. Die vorab notwendige Diät und die starken Abführmittel belasten vor allem ältere Menschen, die bereits Herz- oder Kreislaufprobleme haben. Zum anderen mehren sich Stimmen, die vor einer „Überdiagnostik“ warnen. Niemand weiß, wie viele der Polypen, die bei einer Darmspiegelung entdeckt und entfernt werden, tatsächlich irgendwann einmal entartet wären. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein älterer Mensch mit der Diagnose Darmkrebs, die ihn in Angst und Schrecken versetzt hat, vorher an einer ganz anderen altersbedingten Krankheit stirbt, ist gar nicht so gering. Eine Lebensverlängerung konnte durch das Screening jedenfalls bisher nicht nachgewiesen werden. Insofern sollte gründlich abgewogen werden, ob anstelle der Koloskopie nicht die Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl zunächst ausreicht. Zeigt sich hier ein positiver Befund, kann sich eine Koloskopie immer noch anschließen.
Der Patient entscheidet über die Therapie
Gerade bei Krebsdiagnosen setzt sich das Prinzip der zweiten Meinung mehr und mehr durch. Zu Recht, denn jeder Patient bekommt so die Möglichkeit, einen zweiten Experten zurate zu ziehen, bevor unter Umständen eine schwere Operation anberaumt wird, die ihrerseits mit Risiken verbunden ist. Aufgabe jedes Therapeuten ist es, den Patienten bestmöglich zu beraten, ihm aber auch verschiedene Alternativen aufzuzeigen. Die selbstbestimmte Entscheidung für oder auch gegen einen Weg ist für den Patienten immens wichtig, denn die innere Überzeugung hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den langfristigen Erfolg.
Risikofaktoren kennen und vermeiden
Darmkrebs ist kein unabwendbares Schicksal. Die hohen Fallzahlen in den westlichen Industrienationen zeigen den engen Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieser Tumorerkrankung und unseren modernen Lebensgewohnheiten, wobei der Ernährung dabei eine Schlüsselfunktion zukommt.
Dass eine vitalstoffreiche Kost allgemein dem Schutz gesunder Zellen und damit der Krebsprävention dient, ist bekannt. Speziell in Bezug auf den Darmkrebs gibt es jedoch diverse Studien, die direkte Korrelationen zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und der Krankheits- beziehungsweise Rezidivhäufigkeit aufzeigen. Rund ein Drittel aller Darmkrebsfälle wäre Schätzungen zufolge vermeidbar, wenn die Menschen weniger rotes Fleisch (Fleisch vom Rind, Schwein, Schaf und Wild), weniger Süßigkeiten, weniger gesättigte Fettsäuren und insgesamt weniger stark verarbeitete Industrienahrungsmittel essen würden. Auch das Rauchen und das Trinken von Alkohol erhöhen das Darmkrebsrisiko massiv. Auf der anderen Seite hat eine ballaststoffreiche Kost mit vielen Vitaminen und Spurenelementen protektive Auswirkungen auf den Darm.
Außerdem sind sekundäre Pflanzenstoffe aus Obst und Gemüse ebenso wie eine Vielzahl an Inhaltsstoffen in Speise- und Vitalpilzen wahrscheinlich wertvolle Substanzen für die Darmgesundheit, wobei viele von ihnen im Detail noch gar nicht wissenschaftlich erforscht sind. Beispielhaft seien hier nur die Flavonoide und die Polysaccharide genannt, denen man ein hohes antioxidatives Potenzial zuschreibt.
Darmkrebs ist in der Praxis ein sehr häufiges Thema. Wie bei anderen Tumorarten bringen die Patienten auch beim Kolonkarzinom oft eine lange Leidensgeschichte mit. Nach der ersten Diagnose wenden sie sich zunächst an den Schulmediziner und durchlaufen in der Regel die üblichen „Etappen“ der Krebstherapie: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung. Geht es ihnen währenddessen oder im Anschluss an diese Behandlung schlecht, werden unterstützende Maßnahmen aus dem Bereich der Naturheilkunde gesucht. Die guten Möglichkeiten, die eine begleitende Einnahme von Vitalpilzen bieten, scheinen sich nach und nach herumzusprechen. Es ist eine Hinwendung zur Mykotherapie erkennbar – die mit bestem Wissen und Gewissen empfohlen werden kann. Eine individuelle Anamnese und Untersuchung steht natürlich bei jedem neuen Patienten, der in die Praxis kommt, an erster Stelle. Dabei geben die mitgebrachten ärztlichen Unterlagen aus den bisherigen Behandlungsmaßnahmen zwar wichtige Orientierung, werden jedoch durch naturheilkundlich diagnostische Maßnahmen ergänzt.
Erst auf dieser Grundlage wird entschieden, welche Vitalpilze in welcher Dosierung für den Patienten passend sind. Die folgenden Fallbeispiele verdeutlichen, wie groß die Bandbreite der einzusetzenden Pilze im Einzelfall sein kann. Es kann jedem Therapeuten nur geraten werden, sich – nach gründlicher Beschäftigung mit der Thematik – auf diese Therapieform einzulassen.
Fallbeispiel 1:
Eine junge Frau mit Dickdarmkarzinom stellt sich in der Praxis vor. Zwar war nach sehr frühzeitiger Diagnose die Operation schonend und erfolgreich verlaufen, doch nach Beendigung der Chemotherapie fühlt sie sich jetzt ausgelaugt und mutlos, außerdem hat sie wenig Appetit. Die 37-Jährige ist 1,72 Meter groß und wiegt 58 Kilogramm – acht Kilogramm weniger als vor der Erkrankung. Sie hat eine fahle Gesichtsfarbe und spricht mit leiser Stimme. Die Extrakte von Reishi (zweimal täglich eine Kapsel) und Coriolus (zweimal täglich zwei Kapseln) wurden verordnet sowie Shiitake als Pulver (zweimal täglich eine Tablette). Beim ersten Kontrollbesuch nach drei Wochen berichtet die Patientin bereits, dass sie sich weniger müde fühlt und ihr das Essen auch leichter fällt. Nach sechs Wochen ist eine deutliche Verbesserung des Allgemeinzustands und eine Gewichtszunahme von immerhin vier Kilogramm festzustellen. Es wurde gemeinsam entschieden, die Therapie für mindestens weitere drei Monate fortzusetzen.
Fallbeispiel 2:
Ein 58-Jähriger kam mit einem schulmedizinisch vorbehandelten Adenokarzinom des Colon ascendens in die Praxis. Insgesamt sei sein Allgemeinzustand zwar „zufriedenstellend“, sagt er. Allerdings fällt in der Anamnese nicht nur ein leichtes Untergewicht (70 Kilogramm bei 1,83 Meter Körpergröße) auf, sondern der Patient berichtet auch von Konzentrationsschwierigkeiten, die er vor der Operation nicht gehabt habe, sowie von Ein- und Durchschlafstörungen in unterschiedlicher Intensität. Außerdem machen ihm wiederkehrende leichte bis mittelschwere Schmerzen im Unterbauch zu schaffen. Seine Sorge vor einem Rezidiv ist groß.
Für vier Wochen wurde die Einnahme von Coriolus und Agaricus blazei Murrill jeweils als Extrakt und jeweils in der Dosierung von zweimal täglich zwei Kapseln.
Daran anschließend nimmt der Patient Maitake-Extrakt, ebenfalls zweimal täglich zwei Kapseln. Beim Kontrolltermin nach acht Wochen haben sich die Konzentrationsfähigkeit und der Schlaf deutlich verbessert. Der Patient wirkt ausgeruhter und entspannter. Er berichtet von einer Verbesserung des Appetits und damit einhergehend von einer leichten Gewichtszunahme.
Fallbeispiel 3:
Bei einer 36-jährigen Patientin mit Dickdarmkarzinom ist vor allem das Nervensystem durcheinander, als sie sich nach Beendigung der Chemotherapie erstmals vorstellte. Sie fühlt sich gestresst und ist permanent nervös, „wie unter Strom“, sagt sie. Außerdem plagen sie Ängste, dass die Behandlung entgegen der ärztlichen Abschlussberichte doch nicht erfolgreich gewesen ist, und auch Schmerzen im Bauchraum belasten die junge Frau.
Nach der Einnahme des Extrakts von Cordyceps sinensis (zweimal täglich eine Kapsel) zusammen mit Coriolus-Extrakt (zweimal täglich zwei Kapseln) sind schon nach 14 Tagen deutliche Verbesserungen im mentalen Bereich festzustellen. Daraufhin wurde ein Wechsel von Cordyceps sinensis auf Reishi-Extrakt (zweimal täglich zwei Kapseln) empfohlen. In den folgenden Wochen bessert sich der Allgemeinzustand stetig, lediglich leichte Stimmungsschwankungen kommen noch vor. Nach acht Wochen fühlt sich die Patientin nach eigenen Worten ausgeglichen und stabil. Und das wichtigste: Sie hat wieder deutlich mehr Lebensmut.
Zhong Liu – Dickdarmkrebs in der TCM
Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom) ist eine der häufigsten malignen Tumorerkrankungen. Es zeigen sich allerdings bedeutende geografische Unterschiede mit einer hohen Morbidität in Nordamerika, West- und Nordeuropa, Australien und Neuseeland. In Großbritannien ist Darmkrebs die zweithäufigste Ursache bei den krebsbedingten Todesfällen. Das gehäufte Vorkommen könnte im Zusammenhang zur Ernährung stehen, die in diesen Teilen der Welt mehr Fett und raffinierte Kohlenhydrate sowie weniger Ballaststoffe enthält.
Diese These wird gestützt durch die Beobachtung, dass im Zuge der veränderten Ernährungsgewohnheiten in China in den letzten Jahren die Häufigkeit der Morbiditäts- und Mortalitätsraten durch Darmkrebs gestiegen ist. In den westlichen Nationen nimmt das Vorkommen von Dickdarmkrebs ab einem Alter von 40 Jahren zu und erreicht einen Höhepunkt zwischen 60 und 65 Jahren; der Höhepunkt liegt in China ein wenig früher.
Die Tatsache, dass die Anzahl der Fälle von kolorektalem Karzinom zwischen den Ländern derart enorm variiert, ist seit Jahrzehnten bekannt. In einem bahnbrechenden Artikel, der vor beinahe 30 Jahren erschien, vergleichen Forscher Umweltfaktoren und Krebsraten in 32 Ländern auf der ganzen Welt. Einer der stärksten Zusammenhänge zwischen irgendeiner Krebsart und irgendeinem Ernährungsfaktor war jener zwischen Dickdarmkrebs und Fleischkonsum. In diesem Bericht wurde gezeigt, dass Länder, in denen mehr Fleisch, mehr Tierprotein, mehr Zucker und weniger Vollwertgetreide konsumiert wurden, bei Weitem höhere Raten von Dickdarmkrebs aufweisen.
Ätiologie und Pathologie in der TCM
Innere Faktoren: Ängste und Depression führen zu einem Festsitzen von Leber-Qi, das die Milz überwältigt und den Magen befällt. Dies kann dann eine Schwäche der Magen- und Milzfunktion hervorrufen. Auch eine angeborene Schwäche von Magen und Milz verursacht ein Versagen ihrer Transport- und Transformationsfunktionen, was zu einer inneren Erzeugung von trüber Feuchtigkeit führt. Diese kann sich sekundär im Darmtrakt ansammeln, sich mit Feuchte-Hitze verbinden und so Tumoren erzeugen. Anhaltende Diarrhoe und Dysenterie, konstitutionelle Schwäche, Überarbeitung oder Schwäche von Leber und Nieren bei älteren Personen machen es allesamt für die äußeren pathogenen Faktoren leichter, Qi und Blut zu blockieren und im Darmtrakt Tumoren zu bilden.
Äußere Faktoren: Äußere Ursachen für Dickdarmkrebs sind unter anderem Kälte, die sich außerhalb der Därme festsetzt, und diätetische Unregelmäßigkeiten wie ein übermäßiger Konsum von Alkohol und reichhaltigen Nahrungsmitteln, die Milz und Magen schädigen. Dazu zählt auch die Chinesische Medizin Nahrungsmittel, die oben beschrieben wurden, also im Wesentlichen zu viel tierisches Eiweiß und Zucker und relativ zu wenig Vollwertiges. Ein Versagen der Transport- und Transformationsfunktion der Milz erzeugt innerlich Feuchte-Hitze, die zu Hitze-Toxinen führt und sich festsetzen kann. Sammelt sich dies dann im Rektum an, können sich Tumoren bilden.
Im Huang di Nei Jing steht dazu geschrieben: „Pathogene Kälte sammelt sich außerhalb der Eingeweide und kämpft mit dem Wei-Qi. Qi wird nicht ausreichend ernährt und Ansammlungen erscheinen im Innern. Wenn das pathogene Qi zunimmt, werden Polypen erzeugt.“
Musterdifferenzierung
- Innere Ansammlung von Feuchte-Hitze
- Innere Blockierung von Toxinen
- Milz- und Nieren-Yang-Mangel
- Leber- und Nieren-Yin-Mangel
- Qi- und Blut-Leere
Dickdarmkrebs mit Vitalpilzen behandeln
Vitalpilze verfügen über einzigartige, natürliche Wirkungsprinzipien, die in der Lage sind, unseren Körper optimal zu regulieren, zu entgiften, zu schützen, zu nähren und psycho-emotional auszugleichen. Aufgrund dieser Eigenschaften ist der Einsatz von Vitalpilzen bei Dickdarmkrebs sowohl präventiv als auch adjuvant höchst interessant und durch viele wissenschaftliche Studien untersucht worden. Darüber hinaus sind Pilze als Nahrungsmittel von großer Bedeutung und sehr gesund. Sie enthalten viele wichtige Nährstoffe, Ballaststoffe und Aminosäuren, gehören aber trotzdem nicht zu den tierischen Eiweißen.
Besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend): Maitake: Tonisiert Milz-Qi und Magen-Qi, stärkt das Wei-Qi. Löst Leber-Qi-Stagnation auf, aber auch Ansammlungen von Körperflüssigkeiten und Blut, die zu Stagna-tionen im Dickdarm führen. Leitet Toxine aus.
Shiitake: Tonisiert Qi, Wei-Qi und Blut, baut Zheng-Qi auf, stärkt die Funktionen von Milz und Magen. Löst Feuchtigkeit und Schleim auf. Bewegt Blut, verringert Stagnationen von Blut.
Coriolus: Baut Zheng-Qi auf. Befreit Leber-Qi-Stagnationen, die durch Milz-Qi Xu bedingt sind. Leitet Hitze-Toxine aus. Löst Feuchtigkeit und Schleim auf. Reishi: Löst Leber-Qi-Stagnationen auf, kühlt Leber-Blut, leitet Hitze-Toxine aus. Beruhigt den Geist Shen.
Agaricus: Tonisiert Wei-Qi und Blut, baut Zheng-Qi auf. Tonisiert Milz- und Magen-Qi. Bewegt Stagnationen von Qi, Blut und Körperflüssigkeiten. Leitet Hitze-Toxine aus.
Hericium: Tonisiert Milz-Qi und Magen-Qi, tonisiert Yin von Magen, Niere und Dickdarm. Wirkt Hitze entgegen und baut Flüssigkeit auf. Balsam für das Verdauungssystem. Beruhigt den Geist Shen.
Fallbeispiel aus der Praxis
Das war ein Schock für Herrn P., als ihm am Universitätsspital gesagt wurde, dass er Dickdarmkrebs habe. Er hatte zwar schon seit Längerem unspezifische Beschwerden im Verdauungstrakt und bemerkte seit einigen Wochen, dass sich auch die Stuhlkonsistenz verändert hatte, aber mit dieser Diagnose hatte er nicht gerechnet. Die Ärzte empfahlen, den befallenen Darmabschnitt operativ zu entfernen und danach eine Bestrahlung zu machen.
Herr P. war verunsichert und holte sich eine zweite Meinung ein. Aber auch da riet man dringend zur OP und anschließenden Bestrahlung. Herr P. meldete sich bei der GFVS für einen Beratungstermin. Er hatte sich entschlossen, die schulmedizinischen Eingriffe durchführen zu lassen, wollte aber zusätzlich eine begleitende Therapie mit Vitalpilzen beginnen. Er erhielt eine Kombination aus Hericium, Reishi und Coriolus als Extrakte. Bei der Behandlung mit der Mykotherapie ging es nicht nur um den antitumoralen Effekt der Vitalpilze, sondern auch darum, die noch gesunde Darmschleimhaut vor starker ionisierender Strahlung zu schützen.
Die Operation bei Herrn P. verlief gut und ohne weitere Komplikationen. So konnte man bald mit der Bestrahlung beginnen. Erfreulicherweise hielten sich die Nebenwirkungen der Strahlentherapie dank der Einnahme der Vitalpilze sehr im Rahmen. Es stellte sich zu Beginn eine leichte Inkontinenz ein, die sich aber nach zwei Wochen wieder völlig normalisierte. Auch der Allgemeinzustand war erfreulicherweise sehr gut, was auch der behandelnden Onkologin auffi el. Im Gespräch mit ihr erzählte Herr P. dann von der Einnahme der Vitalpilze, worauf sie meinte, dass sie diese zwar nicht kenne, aber angesichts des Verlaufs bestimmt eine positive Wirkung bestehe.
Herr P. macht seit damals dreimal jährlich eine Kur mit Vitalpilzen. Auch hat er seine Ernährung umgestellt und versucht, ein ausgewogenes Leben zu führen. Seit seiner Diagnose sind nun drei Jahre ohne Rückfall vergangen.
Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.