Erkrankungen der ableitenden Harnwege
Entzündungen der Blase mit Vitalpilzen behandeln
Entzündungen der Harnwege kommen in der Bevölkerung sehr oft vor. Allein rund 5% der Frauen sind davon betroffen. Das ist viermal häufiger als bei Männern. Dieser immense Unterschied ist vor allem der etwa vier Zentimeter kürzeren Harnröhre der Frau geschuldet, in der Keime ihren Weg schneller in die Harnblase finden als beim Mann. Dies zeigt, dass ein aszendierender Verlauf für Harnwegsinfekte typisch ist.
HWI bei Östrogenmangel
In der Postmenopause versiegt nach und nach die Östrogenproduktion und so nimmt auch der natürliche Gehalt dieses Hormons im Gewebe ab. Im Bereich der unteren Harnwege befinden sich aber viele Zellen, die Rezeptoren für Östrogen besitzen. Hier stimuliert das Hormon die Regeneration und Zellerneuerung. Versiegt es, wird die Durchblutung des Gewebes vermindert und die Befeuchtung der Mucosa reduziert. Gleichzeitig verändert sich das Milieu der Scheide – die Laktobazillen verringern sich und somit der Säuregehalt der Vaginalflora. In der Folge können sich pathogene Keime leicht vermehren und gegebenenfalls eine HWI in Gang setzen. Zu der bereits oben beschriebenen HWI-Therapie können auch Cordyceps sinensis und Hericium erinaceus heran gezogen werden. Cordyceps sinensis eignet sich aus vielerlei Gründen per se zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden. Das in diesem Vitalpilz vorhandene Cordycepin besitzt antibiotikaähnliche Eigenschaften. So behindert es das Wachstum von Bakterien, insbesondere von Clostridien, schont dabei aber die physiologische Flora. Eine populäre Studie belegt darüber hinaus die deutliche Durchblutungssteigerung der Genitalien durch diesen außergewöhnlichen Vitalpilz, der als einer der teuersten auf der Welt gehandelt wird. Hericium erinaceus hat sich dagegen zur Behandlung von trockenen Schleimhäuten bewährt und wird in der Praxis regelmäßig zu ihre Linderung verordnet. Zudem regt er den Nervenwachstumsfaktor an und trägt zu einem stabileren Nervenkostüm bei.
Akut-rezidivierende Zystitis
Einige Patienten erleiden nur einmal im Leben einen akuten Harnwegsinfekt, andere dagegen wiederholt in relativ regelmäßigen Abständen. In den meisten Fällen lässt sich keine organische Ursache dafür finden und Ärzte haben keine befriedigende Therapie außer Antibiose über einen längeren Zeitraum anzubieten. Hierauf kann die Mykotherapie, kombiniert mit weiteren alternativen Heilmethoden, womöglich bessere Antworten geben. Im Fokus der Therapie sollte dabei die Stabilisierung beziehungsweise die Aktivierung der Immunabwehr mit den uns bekannten und oben ausführlich beschriebenen Vitalpilzen stehen.
Fallbeispiel
Anamnese: Mädchen, 17 Jahre, rezidivierende Zystitis, hoher Stresspegel in der Schule Therapie: Coriolus versicolor Extrakt Kapseln (1.200 mg – 1.800 mg) über 10 Wochen, Trinkmenge erhöht, Qi Gong, Yoga beziehungsweise Entspannungsübungen empfohlen Verlauf: Besserung nach zwei Wochen, Beschwerden nach fünf Wochen verschwunden, Yoga während des Abiturs und anschließenden Studiums fortführen
Interstitielle Zystitis (IC)
Die IC ist eine chronisch verlaufende, nicht bakterielle Zystitis. Bezeichnend dafür ist, dass nicht die Blasenschleimhaut selbst, sondern die tieferen Zwischenräume der Blasenwand chronisch entzündet sind. Die IC äußerst sich zunächst wie eine akute, später wie eine akut-rezidivierende Zystitis mit nicht zu unterdrückendem Harndrang und starken Unterleibsschmerzen. Im Unterschied hierzu lassen sich jedoch keine Bakterien im Urin nachweisen. Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind bis heute nicht abschließend geklärt. In der Schulmedizin werden bislang die Schmerztherapie und die Spülung der Blase propagiert. Mykotherapeutisch ist hier Reishi zu empfehlen. Studien zeigten beachtliche Resultate hinsichtlich der Wirkung auf das Immunsystem. Auffällig ist, dass ICBetroffene oftmals an Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel chronisch entzündlicher Darmerkrankung oder rheumatoider Arthritis leiden. Der Reishi ist insbesondere in der Lage starke Entzündungsprozesse zu verringern.
Fallbeispiel
Anamnese: Frau, 37 Jahre, interstitielle Zystitis, sehr nervös und dünnhäutig Therapie: Reishi Extrakt Kapseln (1.200 mg – 1.800 mg) über sechs Wochen, Blasentraining und Stressabbau empfohlen Hericium Extrakt Kapseln (1.200 mg – 1.800 mg) über vier Monate für die Nervenkonstitution Verlauf: Erste Erfolge nach zwei Monaten, nahezu normale Blasenentleerung nach drei Monaten, beide Vitalpilze als Kur 1- bis 2-mal jährlich für drei Monate empfohlen
Fallbeispiel aus der Praxis
Eine 50-jährige Patientin litt seit über 20 Jahren an rezidivierenden Blasenentzündungen, die 3- bis 4-mal jährlich auftraten. Diese wurden mehrheitlich durch Antibiotikatherapien behandelt, obwohl dies nur zu kurzfristigen Besserungen führte. Diverse schulmedizinische Untersuchungen und Therapien, sowie alternativmedizinische Ansätze führten zu keiner nachhaltigen Besserung. Als sie sich in der Praxis vorstellte, war die Patientin nach dieser langjährigen Odyssee am Ende ihrer Nerven. Eine Vitalpilztherapie mit Polyporus, Enoki und Reishi als Extrakte wurde für drei Monate verordnet. Zusätzlich wurde alle drei Wochen eine Akupunkturbehandlung durchgeführt. Während der Therapiephase fühlte sich die Patientin sehr gut und war beschwerdefrei. Ohne weitere Therapie blieb der Zustand der Patientin für weitere drei Monate symptomfrei, dann bekam sie erneut eine Blasenentzündung. Eine Stoßtherapie mit Polyporus und Enoki führte schnell zur Besserung. Eine weitere Vitalpilztherapie mit Maitake und Cordyceps führte zu einer weiteren Stabilisierung und einer 12-monatigen Beschwerdefreiheit. Zur Sekundärprophylaxe nimmt die Patientin seit zwei Jahren regelmässig Enoki und Reishi ein. Sie hat in dieser Zeit nur einmal eine kleine Reizung gehabt, welche sich nach ein paar Tagen wieder normalisierte. Die Patientin kann es noch nicht richtig glauben, dass sich ihre langjährigen Blasenbeschwerden durch die Einnahme der Mykopräparate so schnell und nachhaltig verbessert haben. Glücklich über den Erfolg schätzt sie die Vitalpilze und möchte diese nicht mehr missen.
Lin-Syndrom
Die schmerzhafte Miktion, Blasenentzündung
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stellen Blasenentzündungen ein komplexes Thema dar. Sie sind wie alle Leiden immer Teil eines ganzen Syndroms mit jeweils unterschiedlicher Ätiologie und Organ- bzw. Funktionskreisbeteiligung, die ursächlich mit den Beschwerden zusammenhängen. Das Syndrom der schmerzhaften Miktion wird im Chinesischen „lin“ genannt. Es beschreibt eine Fehlfunktion der Harnwege, die mit häufigem Harndrang, spärlichem Harnfluss, Schmerzen und Miktionsschwierigkeiten verbunden ist. Die chinesische Medizin ist äusserst erfolgreich bei der Behandlung akuter und chronischer Dysurie, sowohl mittels Akupunktur als auch Arzneimitteltherapie. Im Speziellen bietet die Mykotherapie erfolgsversprechende Behandlungsansätze. Dabei spielen die Porlingsarten unter den Vitalpilzen eine wichtige Rolle. Diese verfügen über wirkungsstarke Inhaltsstoffe die zu den ältesten antibiotischen Substanzen der Menschheit zählen.
Im akuten Fall können Akupunktur oder Mykopräparate nahezu unmittelbare Erleichterung verschaffen. Wichtig für die Differenzialdiagnose sind Quantität und Farbe der Ausscheidung sowie eventuell auftretende Schmerzen. Tritt bei der akuten Form ein Brennen beim Wasserlassen auf, wird von so genanntem Feuer oder Hitze gesprochen, wobei die Funktionskreise Herz, Dünndarm, Leber und Nieren beteiligt sein können. Es gibt auch eine Leere-Form mit Blut im Urin, die auf Qi-Mangel beruht und bereits chronisch ist. Bei dieser Form muss der Organismus gestärkt werden und es bedarf einer mehrmonatigen Therapie.
Lin-Syndrom
Ätiologie und Pathologie in der TCM
Auch wenn es mehrere Dysurie-Arten gibt, so ist doch Hitze und Feuer, sowie eine Nieren-Schwäche häufig daran beteiligt. Die versteckten Ursachen, die die Entstehung einer solchen Hitze oder Nieren-Schwäche ermöglichen, sind in der TCM als multifaktorielles Geschehen beschrieben und prinzipiell ist es so, dass jedes Organ dabei eine prädisponierende Rolle haben kann. Die wichtigsten Faktoren sind jedoch Ernährungsfehler und psycho-emotionale Einflüsse, sowie Störungen durch übermässige Antibiotikaeinnahmen. Bei den Ernährungsfehlern spielt häufig ein übermäßiger Verzehr von Süßigkeiten, Fettigem und „kalte Nahrungsmittel“ eine Ursache. Kalte Nahrungsmittel sind prinzipiell nicht thermisch kalt, sondern der energetische Charakter des Nahrungsmittels wird in der TCM als „kalt“ klassifiziert.
Die akuten Formen
Bei den akuten Formen, die mit Brennen beim Wasserlassen einhergehen, sollten folgende Nahrungsmittel und Gewohnheiten vermieden werden: Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Fleisch und Wurstwaren, scharf gewürzte Speisen und denaturierte Nahrungsmittel. Stattdessen Gemüsesuppen und Eintöpfe sowie lang gekochte Reissuppen. Treten ziehende Schmerzen im Unterbauch auf, handelt es sich um eine Qi-Stagnation, die am besten durch Reishi und Maitake gelöst wird. In beiden Fällen sollte ausreichend Wasser getrunken werden. Ist der Harn leicht getrübt, handelt es sich um eine Feuchtigkeitsproblematik. Hierbei kann Hitze oder Kälte im Vordergrund stehen. Bei Blasen-Feuchte-Kälte ist die Ursache häufig ein übermäßiger Verzehr von Milchprodukten und Zucker, dies sollte grundsätzlich vermieden werden. Vitalpilze wie der Polyporus oder Cordyceps können eingesetzt werden.
Die chronischen Formen
Die rezidivierenden Formen von Blasenentzündungen gehören zu den Erschöpfungs-Dysurie Arten, die meist auf einer Nieren-Schwäche beruhen. Sie können die Folge einer unbehandelten akuten Form sein oder beruhen primär auf einem Defizit von Qi, Yin oder Yang. Nach Möglichkeit sollten hier keine schulmedizinischen Antibiotikamedikamente mehr zum Einsatz kommen, da diese das Blasenmileu weiter schwächen und es immer schwieriger wird weitere Rezidive zu vermeiden. Anstelle kann eine Langzeittherapie mit Coriolus, Cordyceps und wenn nötig Polyporus angesetzt werden um den geschwächten Organismus aufzubauen, die Blase zu stärken und erneute Infekte abzuwenden.
Musteridentifizierung
• Hitze-Dysurie
• Stein-Dysurie
• Qi-Dysurie Fülle-Typ und Leere-Typ
• Blut-Dysurie
• Trübe-Dysurie
• Erschöpfungs-Dysurie
Lin-Syndrom und die Behandlung mit Vitalpilzen
Vitalpilze eignen sich für die Behandlung von akuten sowie chronischen Formen von Harnwegsinfekten hervorragend. Gerade bei rezidivierenden Blaseninfekten, die auf ein multifaktorielles Geschehen und einem Nieren- Mangel beruhen, regulieren und tonisieren Mykopräparate nachhaltig. Dabei können erstaunliche Erfolge erzielt werden, auch bei Menschen, die schon jahrelang an immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten leiden. Das primäre Ziel bei der Behandlung von chronischen Blasenentzündungen ist die Veränderung des Körpermilieus im Sinne einer Stärkung und Regulierung. Aus Sicht der chinesischen Medizin wird versucht Defizite auszugleichen, restpathogene Faktoren auszuleiten und das Wei Qi (Immunsystem) zu stärken. Genau hier liegt das Dreh- und Angelkreuz der Vitalpilze, welche modulierend ansetzen und den Körper unterstützen in seine natürliche Balance zurück zu finden. Ist bei einer akuten Blasenentzündung eine sofortige Intervention nötig, sind Vitalpilze ebenfalls geeignet. Hier werden pathogene Faktoren ausgeleitet, Hitze oder Kälte vertrieben und die Blasenfunktion normalisiert. Durch eine Stosstherapie mit hoher Dosierung von 3 bis 4 Gramm täglich, können Vitalpilextrakte die Situation schnell kontrollieren und regulieren. In den meisten Fällen kann auf eine schulmedizinische Behandlung verzichtet werden.
Lin-Syndrom und besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend):
Polyporus: Unterstützt die Miktion und die Funktionen der Niere und Blase. Erhöht die Wasserausscheidung. Wirkt als natürliches Antibiotika. Kann bei akuten und chronischen Blasenleiden eingesetzt werden. Vorsicht bei Patienten mit Yin Mangel Symptomen, hier darf der Polyporus nur kurz eingesetzt werden.
Coriolus: Wird bei Wind-Hitze und Wind-Kälte Pathologien eingesetzt. Im akuten Stadium einer Blasenentzündung zusammen mit Polyporus als Stosstherapie. Bei Immunschwäche auch Langzeiteinnahme möglich. In der Schweiz wird anstelle des Coriolus der Enoki mit gleich guter Wirkung eingesetzt.
Cordyceps: Hat den stärksten Bezug zum Wasserelement und sollte in der Behandlung von Nieren-Schwäche mit Kältesymptomatik nicht fehlen. Bei hochakuten Infektionen mit Fieber nicht einsetzen.
Maitake: Gehört bei den Pilzen ebenfalls zu den Porlingsarten und hat eine natürliche antibiotische Wirkung. Kann sowohl bei akuten wie auch chronischen Blasenentzündungen eingesetzt werden. Unterstützt die Blasenmuskulatur. Kann der Entstehung von Blasentumoren entgegenwirken.
Reishi: Hilft bei Miktionsbeschwerden in Folge von Qi Stagnationen. Hilft bei der Entspannung der Blasenmuskulatur. Als Shen Pilz Unterstützung bei allen nervösen Blasenbeschwerden.
Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.