Zitat
Enzyme sind zwar drin, aber überdauren sie die Magensäure? Wie sieht es
mit der Verwertbarkeit der wenig wasserlöslichen Triterpene?
^ ^ Jetzt willst Du es aber wissen, Peter. Gut so! Ich auch. Das sind alles Punkte welche ich mir aktuell auch erarbeite.
Grundsätzlich gilt: das ist für jeden einzelnen Stoff anders. Für jedes einzelne Triterpen, jedes eizelne Enzym und für alles andere auch. Enzyme haben in der Tat prinzipiell eine mieserable Bioverfügbarkeit. Ich meine einmal gelesen zu haben das das mit der Molekül-Größe zusammenhängt, weiß es aber nicht mehr.
1-3 und 1-6 ß-Glucane haben offenbar eine Bioverfügbarkeit zwischen 4% und 5%. Ich habe noch ein zufälliges Triterpen vom Reishi nachgesehen (Ganoderiol F ), das hatte eine von 10% (in Ratten). Enzyme sind schwierig. Das FIP-FVE kann jedoch oral aufgenommen werden, das wurde in vivo verifiziert. Das kann man zusammen mit einigen interessanten Details hier nachlesen (Old Herborn University, Deutschland, sind glaube ich Spezialseminare dort) :
IMMUNOMODULATION BY DIETARY MUSHROOM COMPOUNDS
Da steht im übrigen auch recht genau drin worin der Unterschied zwischen der Immunstimmulation durch ß-Glucane und der Stimulation durch Enzyme besteht. And here we go:
Zitat
Mushrooms are long used food supplements that display profound immunomodulatory activities, due to the presence of both polysaccharides (βï€-glucans) and proteins (FIP). These compounds work either alone or in concert and both target different aspects of the immune system. While β-glucans are considered to bind to innate receptors and activate innate cells (dendritic cells and monocytes/macrophages), immunomodulatory proteins will be taken up, processed and presented on antigen-presenting cells to CD4+ Th cells in the context of MHC class II molecules. The outcome is different and results in the activation of both innate and antigen-specific adaptive immune reactivity. The combined presence in a whole extracts is therefore expected to be of more use than either active compound alone. Here we will describe some of the immunomodulatory activities present in such extracts from edible mushrooms.
Das wird schön an Reishi, Flammulina und ich gaube L.edodes etc. erklärt.
Es geht aber noch tiefer. Der Prozentsatz der Verwertbarkeit ist ja nicht das Ende. Den muss man mit der Menge im Pulver multiplizieren und sich die Wirkung - im Falle der Cytotoxitität in Form von benötigten µM/ml - ansehen.
Wie schon die obige Schlussfolgerung im englischen (sinngem.) : die kombinierte Präsenz im Extrakt wird von höherem Nutzen sein als jede Komponente für sich. [CD4+ Th sind im übrigen T-Helferzellen welche wie CD8+ beim Enoki stimuliert werden ]
Wie auch immer. Auch "Pilzkunde" entwickelt sich weiter. Wir haben das doch aktuell in einem anderen Thread wo jemand einen alten Beitrag herausgefischt und zutiert hat wo man noch Pulver empfohlen hat. Da haben die HPs erklärt das man da schon weiter wäre und Extrakte empfiehlt. Jetzt würde esnoch darum gehen welche Art von Extrakten etc. zu empfehlen wäre. Speziell beim Reishi habe ich schon 2 Anbieter in Deutschland gesehen welche auf 6% Triterpene standardisierte Extrakte anbieten (der eine auch mit 20% Polysacchariden). Triterpene bieten wie Proteine eher direkte Wirkungen an (z.B. Cytotoxisch), während Polysaccharide eher indirekte Wirkungen (s.o.) bedeuten. Wer diese direkten Wirkungen haben muss oder haben möchte wird m.E. mit einem mehrstufigen Auszug mittels Ethanol und 6% Triterpenen womöglich besser bedient sein.
--> Enzyme bieten nicht viele Pilze. M.E. sind da Flammulina und auch der Reishi wenn ich das richtig sehe sowie der Pleuratus Ostreatus vermutlich die Kandidaten wo das zutreffen könnte oder zutrifft. Außer den Pulvern gibt es jedoch die entsprechenden Produkte für Enzyme noch nicht auf dem Markt.
Und BTW glaube ich aus diesen Gründen nicht das das Thema altbacken ist. Ohne nachgelesen zu haben wurde es schätzungsweise eher falsch angegangen/diskutiert.
Zitat
Sämtliche Diskussionen erledigen sich dann von selbst.
Das finde ich nicht. Solche Diskussionen sind interessant. Natürlich nur dann wenn sie inhaltlich tief gehen. Die Aussagen in dem verlinkten Download dazu sind mir jedenfalls zu pauschal und ungenau [aus welchem Jahr stammen diese?]. Ich würde wenn ich die Gelegenheit dazu hätte den Flammulina daneben legen, den Reishi und den Pleurotus sowie den Antrodia und mir das auf Basis dieser Pilze und dem was ich hier an Fachliteratur zusammensuche noch einmal von den Fachleuten erklären lassen ob in diesen speziellen Fällen ausschließlich Heisswasser-Polysaccharid-Extrakte ohne Alkohol adäquat medizinisch verwertbar sind. Und - ich betone das nun ausdrücklich - es geht hier nicht um eine Überzeugung oder gar das was ich "glaube". Ich stelle keine Behauptungen auf, glaube gar nichts. Mir passen nur ein paar Puzzelteile nicht zusammen und ich suche noch nach exakten (und nicht pauschalen) Antworten.
Wenn jemand aus dem Verein mal einen der zitierten Fachleute am Rohr hat wäre ich dankbar wenn man das klären könnte. Diplomatisch natürlich.
Grüße
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