Schönes Thema, hab heute erst wieder Ruhe und Zeit, um mich hier wieder auf den neuesten Stand zu bringen.
Hallo erstmal an alle!
Ich werd jetzt hier nicht auf die verschiedenen "Unwissenheiten" des ein oder anderen eingehen, denn darum geht es hier nicht. Aber bei den sogenenannten Diplom Verhaltentherapeuten geht es GENAU DARUM !!
Es ist ein "Job", der hilfreich sein könnte, angenehm viel Geld einbringen kann und bei dem der "Trainer" ein gewisses Machtspiel "genießen" kann, denn so kommt es mir teilweise vor.
Es ist soviel Halbwissen vorhanden, gekoppelt mit "Wichtigtuerei" und einer gewissen Vorliebe dafür, anderen Menschne ihre Schwächen unter die Nase reiben zu wollen.
Hier in Hamburg hat sich ein regelrechter BOOM an Hundeschulen entwickelt, genauso wie bei den THP's. Gruselig.
Und jeder ist besser im Verstehen der Hundepsyche.
Darum ham wir ja auch das Problem mit diesem beschissenen Hundegesetz.
Wo waren diese Hundeflüsterer eigentlich vorher alle???
Es fängt schon damit an, daß Hund und Wolf gerne eins-zu-eins mit einander verglichen werden. Ist aber so nicht realistisch. Sie ähneln sich natürlich sehr stark, aber schon allein durch die Tatsache, daß beide völlig andere Lebensräume zu verfügung haben, haben sich auch die Verhalten geändert.
Ein Wolf hat ein Rudel mit ganz klarer Hirarchie. Da gibt's keine Inkonsequenz, Notlösung oder "Inkompetenz". Für jede Situation gibt es ganz klare Regeln, die auch nicht dauernd "neu erfunden" werden (müssen), sondern die ohne drüber nachdenken zu müssen, von allen verstanden werden und seit jeher funktionieren.
Wir vergessen allzu oft, daß wir PRIMATEN sind und die machen irre viel mit ihren Händen, was beim Hund schon auf Verwirrung stößt. Wenn wir ihm dann genug Möglichkeit geben uns zu beobchten und zu lernen, daß wir zwar merkwürdige Rudelkollegen sind, aber eben dazu gehören, dann kommt er auch mit unserem Lachen klar ( Zähne zeigen = gleich Bedrohung).
Auch sind Primaten SEHR laut im Gegensatz zu Hunden......
Wirklich kompetent ist ein Rudelführer, derwenig Aktion machen muss, um seine Ziele zu erreichen, weil er durch Vertrauen und Verlässlichkeit das Rudel auf seiner Seite hat.
Diese angeblichen Dominanzprobleme oder Agressionsverhalten.....was ist das denn, wenn man dann da mal genauer hinguckt??? Meist ist es einfach Angst oder absolute Unsicherheit bzw. Überforderung.
Die meisten Hunde wissen in ihrer Familie (Rudel) überhaupt nicht, welche Position sie haben. Der angebliche Rudelführer beweist sich nicht als solcher, also ergibt sich daraus die Notlage, daß das Rudel Führerlos ist und meist der Hund dann meint, diese Rolle übernehmen zu müssen.
Nur es gibt kein wirkliches Rudel, das aus Hund und Mensch bestehen könnte. Also was soll er machen??? Er knurrt ( aus Angst), er bellt (aus Angst) er beisst (aus Angst) und mit Sicherheit nicht aus Agression. Ich kann dieses Wort auch nicht mehr hören. Er hat sicherlich auch den Schwanz eingeklemmet, also hat es mit Dominanz auch herzlich wenig zu tun.
Oh,oh, da könnte ich mich echt extrem oft drüber aufregen, aber meist führt es zu nix.
Solange die Menschen Menschen sind, werden sie es lieben, Schwächere zu unterdrücken (warum haben denn überhaupt so viele Menschen Hunde? Weil die Befehle bekommen müssen und erzogen werden müssen und meist durch ihre bedingungslose Treue, sich das auch noch alles gefallen lassen....) und so lange wird es auch immer andere Menschne geben, die alles noch viel besser können, als alles anderen.
Eigentlich bräuchte sich jeder nur VOR dem "Zulegen" eines Hundes gute Literatur an die Hand bekommen (Dorit Feddersen-Petersen, Jan Fenell, Prof Dr. Udo Ganßloser, Erik Zimen, etc.) und er wüßte, worauf zu achten ist und daß so vieles, was allgemein angenommen wird, nicht stimmt, sondern einfach weit verbreitete Irrtümer sind (und leider zum Teil auch noch gefährlich!).
Es gibt übrigens den sogenannten Welpenschutz in der Form nicht. Dieser Schutz bezieht sich lediglich auf das EIGENE Rudel, aber nicht generell auf alle Welpen, denen ein Hund (bzw. Wolf) in seinem Leben so begegnet.
Das hätte nämlich bei den Wölfen zur Folge, daß die Nachkommen eines benachbarten Rudels tolleriert würden, dann zu Konkurrenten werden könnten und zum Schluss die Nahrung klauen würden.
Das ist nie passiert und entspricht auch nicht der Normalität. Darum halten Rudel zu einander auch einen möglichst ausreichenden Abstand ein !
Do da zeigt sich im Umkehrschluss wieder ein Unterschied zwischen Wolf und Hund. Ein Hund der ausreichend Schutz im eigenen Familienverband hat, wo ganz klar festgelegt ist, daß er sich nicht um die Rolle des Führers kümmern muss, der muss eben auch nicht Welpen eines anderen Rudels töten, denn wenn das wichtig wäre, würde es sein Alphatier tun und wenn das also nicht passiert, kann er, so wie es für einen gut sozialisierten Hund typisch sein sollte, diesen Welpen relaxed beschnuppern und dann ziehen lassen.
Das heißt dann aber wiederum auch nicht, dass es nicht zu kleinen Stänkerien kommen kann oder darf.
Dieses Thema hab ich wirklich schwer durchgearbeitet, weil es in der Arbeit eines THP ziemlich viel Auswirkungen zeigt und ich möchte bei meinen Hausbesuchen schon sehen können, wie mein Gegenüber wohl gelaunt ist und da brauch ich auch nicht mit Schnauzengriff oder so einem Scheiss zu kommen......
Hoffe, ich hab Euch nicht zu voll geschwallt (ich könnte noch viel mehr dazu schreiben und auch auf bestimmte Situationen und Erlebnisse mit diesen TOLLEN Hundepsychologen eingehen, aber dazu reicht u.a. meine Zeit gerade nicht aus....
Vielleicht sollte ich auch mal ein Buch schreiben, machen die doch auch alle und das nach ganzen 1-2 Jahren Arbeit in dem Beruf -> WOW !!!
Liebe Grüße an alle und noch einen schönen Montag,
Silke