VORGESCHICHTE
Ich bin im Juli 2003 mit HIV diagnostiziert worden und bekam damals als eine sogenannte Frischinfektion sofort für ein halbes Jahr HIV Medikamente. Die Nebenwirkungen (Erbrechen und Durchfall, Abgeschlagenheit) waren so erheblich, dass ich wirklich froh war, nach sechs Monaten erstmal Ruhe damit zu haben, als die Stoffe wieder abgesetzt wurden.
Ich lebte dann 8 Jahre ohne der HAART (Hoch Aktive Anti Retrovirale Therapie) und obwohl es mir bestens ging, ließ ich mich von meinem damaligen HIV-Arzt dazu überreden, die Medikation erneut und dieses Mal für immer anzufangen. Neben gastrointestinalen Störungen, welche aber bei weitem nicht so schlimm wie im Jahr 2003 waren, machten mir dafür jetzt vor allem psychische Nebenwirkungen (Schwindel, Angstzustände, Panikattacken, Stimmungsschwankungen und Selbstmordgedanken) sehr gravierende Schwierigkeiten, die Medikamente wirklich gut anzunehmen. Und auch wenn sie nach sechs Monaten der Einnahme sich doch etwas zurückbildeten, so fühlte ich mich in den gesamten Jahren der Einnahme zwischen 2011 und 2016 nie wirklich wohl damit.
Aus diesen und einigen anderen Gründen entschied ich mich daher, die Stoffe schrittweise abzusetzen
(ACHTUNG: dies ist eine sehr PERSÖNLICHE ENTSCHEIDUNG und darf NIEMALS nachgeahmt werden; vor allem NICHT OHNE ärztliche Begleitung).
Ich lebe jetzt seit 1,5 Jahren wieder ohne jegliche Chemie in meinem Körper und ich genieße, so wie es, ist jeden einzelnen Tag meines Lebens. Ohne Chemikalien!
Dennoch sind die Termine bei meiner HIV-Ärztin immer wieder sehr belastend, weil sich die Werte auf dem Papier verschlechtern. Diese Diskrepanz zwischen dem eigenen Befinden und dem Befund schlaucht mich zuweilen daher psychisch sehr stark.
ICH ENTDECKE VITALPILZE
Durch einen Film zum Thema HIV habe ich mitbekommen, dass Personen, welche bestimmte Vitalpilze zu sich nahmen, die Zahl der CD4-Helferzellen, welche durch das Virus angeblich sinken, wieder steigern konnten.
Die Pilze in dem Filmbeitrag waren Maitake, Agaricus, Cordyceps and Reishi. Der Mann nahm insgesamt 16 Kapseln (also von jedem Pilz vier Stück) und löste sie im Jiaogulan Tee auf, um diese Zubereitung anschließen zu trinken. Ich habe noch nie etwas von Vitalpilzen gehört und schon gar nicht im Zusammenhang mit HIV. Da ich aber schon seit längerem nach Alternativen – und zwar wirklich brauchbaren – zu den chemischen Stoffen, die derzeitig weltweit propagiert werden, suchte, kaufte ich mir das Buch „Vitalpilze - Naturheilkraft mit Tradition - neu entdeckt“ und kontaktierte zusätzlich Truth Calkins über Facebook.
Der Mann arbeitet für den Erewhon Natural Foods Market und hat die Tonic Bar entworfen. Dort reicht er seinen Gästen die von ihm kreierten Mixturen. Der eingangs erwähnte HIV-positive Protagonist hat nämlich bei Truth Calkins seine Mixtur erhalten. Ich habe mich dann also mit Truth kurzgeschlossen. Er gab mir daraufhin den Tipp, den Cordyceps gegen den Coriolus auszutauschen, welcher deutlich besser bei der Erhöhung der CD4-Helferzellen wirken soll. Auch riet er mir, alle 16 Tabletten, wie schon im Film erwähnt, in dem Jiaogulan Tee aufzulösen.
Ich überschlug die Preise und entschied, dass eine Monatsration von ca. 256 Euro im Moment nicht angeschafft werden kann, zudem ich keine Garantie habe, ob das Ganze auch wirklich wirksam ist und ich die Mixtur überhaupt vertrage. Daher entschied ich mich auf jeden Fall den Agaricus, Coriolus und den Maitake zu bestellen. Und zwar so, dass ich vom Agaricus und Coriolus jeweils 4 Kapseln nutzen kann, währen der Maitake mit 2 Kapseln dienen soll.
Hier und da habe ich im Forum gelesen, dass der Reishi Menschen unruhig machte und daher war er mir etwas zu ungeheuer. Es sei hierzu erwähnt, dass ich alleine schon durch meine HIV Medikamente gebrandmarkt bin. Außerdem habe ich auch eine sechsjährige Drogenkariere hinter mir, so dass mittlerweile genug von unkontrollierten Wirkungen von Stoffen haben.
Ich reagiere schon sehr unangenehm auf Weizengras und Moringaextrakt (starke Unruhe) und möchte daher endlich zur Ruhe kommen und nicht unbedingt etwas, was mich immer weiter hinausschleudert. Deswegen entschied ich mich erstmal aufgrund des Bauchgefühls für die drei obengenannten Pilze.
DER BEGINN DER THERAPIE
Am 1. Oktober begann ich dann mit der Pilztherapie. Da ich doch etwas vorsichtig bin, wollte ich nicht alle 10 Kapseln (4 x Agaricus, 2 x Maitake, 4 x Coriolus) in dem Tee auflösen. Ich entschied mich, pro Tag eine Kapsel zu öffnen und mit dem Frühstück einzunehmen. Hier das bisherige Einnahmeschema:
Datum Agaricus Maitake Coriolus Reishi
1.10...........1............0............0..........0....
2.10...........2............0............0..........0....
3.10...........3............0............0..........0....
4.10...........4............0............0..........0....
5.10...........4............1............0..........0....
6.10...........4............1............0..........0....
7.10...........4............2............0..........0....
8.10...........4............2............1..........0....
9.10...........4............2............2..........0....
Die Einnahme von Agaricus stellte sich als sehr unproblematisch heraus. Ich hatte hin und wieder Hitzewallungen und insgesamt ein sehr warmes Körpergefühl. Dies ist für jemanden, der eher dazu neigt, dass ihm kalt ist, ein neues, überraschendes und angenehmes Gefühl.
Mir ist dann auch aufgefallen, dass ich nicht so gut einschlafen konnte und nachts erstmal wach lag, bis ich endlich schlief. Auch bin ich gerade in den ersten beiden Nächten öfters aufgewacht. Tagsüber war ich aber sehr wach. Da ich durch das Absetzen der HIV Medikamente (dies schlaucht mich psychisch, da ich Angst habe, vielleicht doch einen Fehler gemacht zu haben; körperlich bin ich dennoch insgesamt sehr fit) und auch durch universitären Stress (ich studiere seit vier Jahren) immer wieder ausgelaugt bin, ist auch das ein sehr neues Gefühl.
Dennoch ist es mir etwas unheimlich. Ich würde schon gerne abends richtig müde werden und dann gut durchschlafen, zudem der Zustand sich mit der Einnahme der nächsten Pilze noch steigerte.
Maitake machte mir Schwierigkeiten. Ich las im Buch nach, er würde noch stärker in Kombination mit Vitamin C wirken und so schluckte ich 2 Stunden nach meinem Getränk 1 Gramm Vitamin C (ich vertrage sonst problemlos 6 Gramm davon am Tag).
Innerhalb einer halben Stunde entwickelte ich ein wirklich seltsames und beängstigendes Gefühl. Ich hatte eine Art Entpersonalisierung: mein Körper gehörte nicht wirklich mir. Alles fühlte sich wie hinter einem Nebel und dann doch wieder normal. Ich hatte auf einmal extreme Blähungen und musste aufstoßen. Zu dem Zeitpunkt schob ich es jedoch alleine auf den Maitake und nicht auf das zusätzliche Vitamin C. Der Zustand war sehr unangenehm und für mich schwierig auszuhalten. Vor allem die Überlegung, ob jetzt schon das Maximum erreicht wurde, oder ob es noch weitergeht, quälte mich. Ich trank einen halben Liter Wasser und alles flaute wieder ab und wurde normal. Ich war sehr dankbar, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht alleine sondern bei meinem Partner war, der auch Urlaub hatte und wir den Beginn der Therapie auch aus diesem Grunde so überlegt wählten.
Am kommenden Tag (6. Oktober) entschied ich mich, vorerst wieder nur eine Kapsel vom Maitake zusätzlich zu den vier Agaricus-Kapseln zu nehmen. Auch da nahm ich wieder das Vitamin C. Dieses Mal unmittelbar nach dem Tee. Wiederholt stellte sich das merkwürdige Gefühl der Abwesenheit meiner Person ein. Allerdings habe ich vorgesorgt und schon von Anfang an viel Wasser getrunken, so dass es dieses Mal nicht ganz so stark da war.
Am 7. Oktober verzichtete ich auf das Vitamin C und nahm dann endlich wie geplant die beiden Maitake-Kapseln ein, was deutlich angenehmer als in den beiden Tagen zuvor war. Ich hatte zwar einen etwas „beschleunigten“ Stuhlgang, aber keine psychischen Begleiterscheinungen.
Daher war es dann auch beschlossene Sache, am 8. Oktober den Coriolus hinzu zu nehmen. Ich war natürlich etwas übervorsichtig und horchte permanent in mich hinein, ob was passiert, aber alles war bestens.
Es sei erwähnt, dass ich ab hier schon keinzusätzliches Vitamin C zu mir nahm.
Am 9. Oktober kam dann eine weitere Kapsel vom Coriolus (siehe Einnahmeschema oben). Und dieses Mal habe ich noch nicht den letzten Schluck des Tees ausgetrunken und schon schoss mir ein Gefühl der Hitze in meine Finger und insgesamt in meinen Körper. Mir wurde irgendwie schlecht, gleichzeitig bekam ich ein extremes Gefühl des Wachseins und Unruhe (wobei ich nicht weiß, inwiefern die Unruhe psychosomatisch war, weil ich Angst hatte, dass es so wird wie am ersten Tag mit dem Maitake). Ich war wieder irgendwie entfremdet. Alles erschien wieder wie hinter eine Nebelwand. Zwei beschleunigte Stuhlgänge folgten. Ich trank insgesamt 1,5 Liter Wasser in 1,5 Stunden und erst dann ebbte alles ab.
BISHERIGE SCHLUSSFOLGERUNG
Mir gefällt das Gefühl, dass ich nach der Einnahme hatte, überhaupt nicht. Es fühlt sich eklig, unruhig, beschleunigt, benebelt, verraucht, unklar an. Es hat überhaupt nichts mit dem im Buch oder in den Broschüren beschriebenen Gefühl des Wohlseins und Zufriedenheit zu tun. Auch frage ich mich, wie man dann insgesamt 16 Kapseln auf einmal in dem Jiaogulan Tee auflösen kann.
Ich bin ja gerade mal bei 8 von 10 und habe schon solche Schwierigkeiten.
Meine Angst ist jetzt natürlich, am 10. Oktober (heute) das Einnahmeschema (Agaricus x 4; Maitake x 2 und Coriolus x 3) fortzusetzen, wo es gestern so schlecht lief. Ich weiß im Moment nicht, ob ich den Coriolus selbst bei zwei Kapseln noch einnehmen will, obwohl er so wichtig ist. Gleichzeitig habe ich Angst, dass ich die Therapie abbreche, weil ich mit diesen Zuständen langfristig nicht klar komme.
Sie sind bei weitem davon entfernt, was auf den HIV Medikamenten oder sonstigen Drogen passierte. Und doch machen sie mir Angst und wirken befremdend.
Außerdem mag ich es auch nicht, dass ich jetzt so ewig lange wach bin, ohne auch nur ein Gefühl von ein bisschen Müdigkeit zu spüren.
Es werden jetzt wahrscheinlich einige die Hände überm Kopf zusammenschlagen, weil ich
a) meine HIV Medikamente überhaupt abgesetzt habe
b) das Einnahmeschema für deutsche Verhältnisse so schnell fortsetzte und mir nicht Zeit ließ.
Ich will aber
a) keine Chemikalien mehr in mich hineinpumpen, weil ich das als Dauerlösung für MICH nicht gesund finde
b) so schnell wie möglich vorankommen, da mir die HIV-Ärztin mit jeder Blutabnahme einredet, dass mir die Zeit davonrinnt und ich mich für eine Therapie entscheiden soll (eine mit den klassischen HIV-Medikamenten).
Dieser Zeitdruck übt sich natürlich jetzt auch auf die Pilzeinnahme aus.
Da mein Freund jetzt wieder arbeiten geht, muss ich mir erstmal überlegen, wie ich weiter verfahren werde.
Die Herausforderung ist doch etwas größer, als ich mir das anfangs vorstellte.
ZUSATZINFORMATION
Seit August nehme ich Chlorella und Gerstengras.
Ich habe Chlorella schrittweise auf 2 x 10 Gramm gesteigert, so dass ich diese Menge im September zu mir einnahm. Bin jetzt wieder runter auf 2 x 5 Gramm.
Gerstengras mit Chlorella gemeinsam: 2 x 3 Gramm.
Einnahme: morgens nach dem Aufstehen und abends vorm Schlafengehen.