Hallo, ich bin neu hier im Forum und war froh, so etwas zu finden, da ich nicht mehr weiter weiß.
Meine Geschichte ist folgende:
Ich bin jetzt mittlerweile 56 Jahre alt und da ich Brillenträgerin bin, war ich im September 2012 beim Augenarzt und er stellte "enge Arteriolen" fest und schickte mich zum Hausarzt, Blutdruck messen und Blutfettwerte prüfen lassen. Bis dahin hatte ich keine Beschwerden. Drei Jahre zuvor war ich beim Augenarzt und hatte keinerlei Anzeichen. Nach einigem Zögern ging ich Anfang Oktober zu einem praktischen Arzt hier am Ort (wir sind erst vor drei Jahren hierher gezogen) und ließ den Blutdruck messen und die Blutfettwerte bestimmen. Der Arzt hat einmal!! gemessen (ich muss dazu sagen, dass ich Angst vor Ärzten habe, das sogen. Weißkittelsyndrom), da hatte ich einen Blutdruck von 170 zu etwas (den unteren Wert hat er mir nicht gesagt). Die Untersuchung der Blutfette ergab nur einen leicht erhöhten Cholesterinwert. Er griff gleich in seinen Arzneischrank und ich bekam Ramipril 5mg in Verbindung mit einem Hydrochlorothiazid 25 mg verordnet. Ich war nicht begeistert, dass ich nun ab sofort ein solches Medikament nehmen sollte. Ich dachte, er beobachtet den Blutdruck eine Zeitlang und wir versuchen es zuerst mit Gewichtsabnahme (ich wiege bei einer Größe von 156 cm zur Zeit knapp 77 kg) und Sport. Doch er sagte, ich brauche die Tabletten und hat mir die Folgen des Bluthochdrucks in den schlimmsten Formen geschildert.
Gleichzeitig bekam ich ein Blutdruckmessgerät für das Handgelenk. Beim Ausprobieren im Vorzimmer des Arztes hatte ich einen Blutdruck von 152/105. Ich nahm die Tabletten einen Tag und hatte sofort einen Super-Blutdruck, manchmal sogar zu niedrig. (Schwankungen zwischen 145/82 bis 117/75). Nach zwei Wochen begann dann das Martyrium. Ich wurde immer verwirrter, konnte mich nicht mehr konzentrieren, Reizhusten setzte ein, das Herz fing an schneller zu schlagen und der Blutdruck stieg an (Werte teilweise über 160 zu 99/100), Es wurde immer schlimmer.
Deshalb ging ich wieder zum Hausarzt. Er machte eine Blutuntersuchung, da war alles ok. Er griff wieder in seinen Arzneikasten und gab mir Dilatrend 6,25 mg (ein Alpha- und Betablocker). Das Absetzen von Ramipril von heute auf morgen war nicht angenehm. Der Blutdruck stieg an, Unruhe, Herzrasen, ich bekam Angst. Nach einem Tag war es vorbei. Ich war erschöpft und ausgelaugt. Mit dem Dilatrend blieb der Blutdruck sehr schwankend (zwischen 130/174 - 78/103). Nach zwei Wochen bekam ich unkontrolliertes Herzklopfen, kalte Füße und Hände, Unruhezustände. Ich wieder zum Hausarzt. Er griff wieder in seinen Arzneischrank und gab mir Mencord Plus 20 mg mit 12,5 g Hydrochlorothiazid. Gleichzeitig schrieb er mir eine Überweisung zum Internisten aus. Das Absetzen des Dilatrends war die Hölle. Ich konnte die erste Nacht nach dem Absetzen vom Dilatrend und der Einnahme von Mencord nicht schlafen und auch den ganzen Tag über hatte ich Unruhezustände, ich konnte keine Minute ruhig sitzen. Ich habe an diesem Tag aus Angst keinen Blutdruck gemessen. Ich rief beim Arzt an, dort wurde mir mitgeteilt, dass dies der Entzug vom Dilatrend sei und es nach einem Tag besser werden würde. Ich bekam erst drei Wochen später dort einen Termin. Zwischenzeitlich nahm ich das Mencord. Die Blutdruckwerte schwankten in der Zeit von 129/150 - 84/103. Nach zwei Wochen ging es auch mit diesem Medikament los. Ich wurde immer unruhiger, bekam Herzklopfen und der Blutdruck stieg wieder an.
Ich war am Verzweifeln. Als ich endlich den Termin beim Internisten bekam war ich so fix und fertig, dass mein Allgemeinzustand ganz schlimm war und natürlicherweise auch der Blutdruck, der dort bei 192/112 war. Viel höher als zu Beginn meiner Behandlung beim Hausarzt. Der Internist machte Ultraschalluntersuchungen vom Herz, den Nieren, des Bauchraums, der Halsschlagader, der Schilddrüse (Blutuntersuchung der Schilddrüse war ohne Befrund). Außerdem machte er ein Belastungs-EKG. Alles war ohne Befund. Er sagte auch beim Ultraschall, dass die Gefäße nicht verkalkt wären. Entweder ich hätte nicht ständig einen hohen Blutdruck oder erst seit kurzem. Er interessierte sich auch nicht für meine bisherigen Blutdruckwerte. Er sagte nur, ich solle das Mencord weiternehmen, dass würde sich alles geben. Der Blutdruck käme von der Psyche.
Nach zwei weiteren Tagen mit dem Mencord hielt ich es nicht mehr aus. Ich konnte vor Herzklopfen nicht mehr schlafen. Den Blutdruck traute ich mich auch nicht mehr zu messen. Ich rief beim Internisten an und er sagte, ich solle vorbeikommen, er gibt mir etwas Anderes. Er gab mir dann Nebilan 5 mg (einen Betablocker) und sagte, der würde mir guttun. Ich sagte ihm, ob wir nicht einmal ein 24-Stunden-EKG machen sollten und außerdem machte ich ihn darauf aufmerksam, dass der Blutdruck ohne Medis noch nie länger geprüft worden war. Er verordnete daraufhin ein 24-Stunden-EKG und ein 24-Stunden-Blutdruckmessen. Aber ich sollte das Nebilan nehmen, ohne Medis wollte er es nicht machen. Es ist allerhand, dass ich dem Arzt sagen muss, welche Untersuchungen gemacht werden sollen und was nützt ein 24-Stunden-Blutdruckmessen mit Medikamenten. Das 24-Stunden-EKG ergab keinen Befund. Das 24-Stunden-Blutdruckmessen soll nächste Woche gemacht werden.
Ich nahm also das Nebilan. Der Puls war sehr langsam und nachts hatte ich manchmal so ein komisches Gefühl in der Brust und Herzklopfen. Außerdem kamen Schlafstörungen dazu. Ich ging zu einem anderen praktischen Arzt und schilderte ihm alles. Er behauptete ich wäre psychisch krank, dass ich immer solche Nebenwirkungen hätte. Es klang so, als würde ich es mir einbilden. Und er stellte die Behauptung auf, dass ich vielleicht gar keinen Bluthochdruck hätte, sondern dass dies nur ein Symptom der psychischen Angststörung wäre. Ich hatte nie psychische Probleme, ich habe mir die Nebenwirkungen auch nicht eingebildet. Das Einzige ist, dass ich immer gesagt habe, dass ich dauerhaft keine chemischen Keulen nehmen will. Der Arzt erklärte mir auch, dass die Medikamente doch schon jahrzehntelang geprüft wären und sich bewährt hätten. Ich solle sie einfach nehmen ohne nachzudenken. Frustriert ging ich nach Hause. Ein Tag vor Heiligabend war es dann ganz schlimm. Die Schlafstörungen und das Herzklopfen wurden immer schlimmer. Von Heiligabend zum 1. Weihnachtstag konnte ich gar nicht mehr schlafen. Ich war am Boden zerstört. Ich ging zuerst zu dem letzten Hausarzt. Der verschrieb mir ein Schlafmittel Xanor und ein Antidepressivum Seroxat. Und ich sollte weiterhin das Nebilan nehmen. Ich war am Ende, der Schlafentzug taten das ihre. Bei seiner Messung des Blutdrucks hatte ich 150 - irgendwas, er sagte es mir nicht.
Abends hielt ich es nicht mehr aus. Ich ging zu einem Bereitschaftsarzt. Er sah sich meine Medikamente an und es war der erste, der sich für meine Blutdruckwerte interessierte. Er fand es seltsam, dass die Medikament doch sehr niedrig dosiert waren und ich trotzdem teilweise einen normalen Blutdruck hatte. Er sagte beim ersten Medikament, dem Ramipril, wäre es pharmakologisch gar nicht möglich, nach so kurzer Zeit einen so niedrigen Blutdruck zu haben. Er sagte, ich solle das Nebilan ausschleichen und verschrieb mir einen Calciumanagonisten Zanidip 10 mg, sowie das Antidepressivum Mirtazapin 30 mg zum Schlafen. Und ich solle mich nach den Feiertagen beim Internisten vorstellen. Widerwillig nahm ich das AD. Es erschlug mich. Ich konnte mich nach der Einnahme nicht mehr auf den Beinen halten und schlief bis weit in den Nachmittag des nächsten Tages. Außerdem bekam ich Gliederschmerzen, zittrige Beine und Rückenschmerzen. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich nahm dann am nächsten Tag nur noch die Hälfte, doch das genügte zum Schlafen. Ich war aber nur noch sediert.
Der Besuch beim Internisten brachte nur die Erkenntnis, dass ich nun weiter das Zanidip nehmen soll. Auf meinen Einwurf, dass ich durch das AD an Gewicht zugelegt hätte und ich eigentlich das Gegenteil erreichen will, sagte er nur: "Dann nehmen Sie es noch zwei Wochen und setzen es dann ab."
Ich bin total am Ende. Die vier Monate haben mich zu einem Wrack gemacht.Ich fühle mich von den Ärzten im Stich gelassen. Ich habe nun im Internet nach Alternativen gesucht und bin auf die Vitalpilze gestoßen. In der Apotheke habe ich mir nun Reishi-Extrakt-Kapseln von Hando geholt und nehme diese nun seit einer Woche zusätzlich zum Zanidip. Nun habe ich angefangen, das AD auszuschleichen, doch es ist gar nicht so einfach. Seit zwei Tagen habe ich jetzt wieder Schlafstörungen. Ich weiß jetzt nicht, ob es von den Pilzen kommt oder vom Ausschleichen des ADs oder vom Zanidip, obwohl ich da bisher keine Nebenwirkungen gespürt habe. Ich bin etwas ratlos, was ich nehmen und tun soll. Vielleicht können Sie mir helfen. Ich würde natürlich das Blutdruckmittel erst absetzen, wenn die Pilze wirken. Wie lange dauert es, bis diese wirken? Und welche Pilze könnte ich nehmen.
Noch kurz zu meiner Person. Ich habe im hohen Alter noch zwei Kinder bekommen, eines ist 13, der andere 16 Jahre. Ich war Beamtin und habe mich ohne Bezüge wegen der Kinder beurlauben lassen. Vor vier Jahren sind wir von Deutschland nach Österreich umgezogen und haben noch einmal gebaut, da wir dort unseren Altersruhesitz haben wollten. Mein Mann arbeitet unter der Woche noch in Deutschland und ist nur am Wochenende da. Ich hatte durch den Hausbau viel Stress, da ich durch die Abwesenheit meines Mannes den Bau alleine gestemmt habe und außerdem noch die beiden Kids hatte. Auch jetzt habe ich noch jede Menge Stress, da ich alles alleine machen muss. Dazu kommen natürlich noch die Wechseljahre. Ich kann mir nur erklären, dass dadurch der hohe Blutdruck kommt. Ich habe mich dadurch auch etwas vernachlässigt, keinen Sport mehr gemacht und auch zugenommen. Jetzt habe ich mich im Fitness-Studio angemeldet, konnte jedoch aufgrund der vielen Nebenwirkungen bisher nicht durchgehend trainieren.
Ich weiß nicht mehr weiter. Kann ich mit einer Vitalpilztherapie etwas erreichen? Ich möchte endlich wieder normal leben und ich selbst sein.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe Grüße