Moin moin,
der letzte Zwischenbericht für dieses Jahr:
Der Schwarm ist stabil, wie noch nie zuvor. Die TA-Kosten konnten um ca. 70-80% gesenkt werden. Alle in den letzten zwei Monaten entstandenen TA-Kosten resultierten aus Bissverletzungen oder Zerrungen bei streitwütigen brutwilligen Hennen oder Hähnen oder waren die regelmäßigen Behandlungen wie Schnabel- und Krallenkürzen bei Leberpatienten oder bei Tieren die zuvor ob der Mangelernährung oder durch Unfälle defekte Schnäbel zurückbehalten haben. Einmal resultierten sie aus den diagnostischen Maßnahmen und Behandlung einer kranken Henne, bei der sich eine Legenot herausstellte. Neue Infektionen sind keine mehr aufgetreten.
Wir verabreichen zur Zeit im Wechsel 2 kg Futter ohne jegliche Zusätze und 2 kg Futter versetzt mit 20 g Korvimin, 10 Kapseln Silymarin AL (nach ärztl. Anweisung), 10 Kapseln Maitake, 10 Kapseln Reishi. 2 kg reichen bei uns ca. 2,5 Tage. Jedes 3. Mal tauschen wir den Maitake gegen Shiitake aus.
Ein überwiegend als positiv zu wertender Effekt, der mich morgens aber an den Rand des Wahnsinns treibt, ist der Lautstärkenpegel, der enorm gestiegen ist - insbesondere die 1. Stunde morgens für mich als Morgenmuffel kaum erträglich ist. Es wird vermehrt geflogen, was teilweise sicher auch damit zu begründen ist, dass mehrere Tiere mit knapp einem Jahr zugestossen sind. Die Schwarmgröße beläuft sich mittlerweile wieder auf 79 Vögel. Senkung der Anzahl durch natürliche Auslese hat nicht funktioniert - es warten halt zu viele Abgabetiere auf ein neues Heim. Bei kranken kann ich da einfach nicht "Nein" sagen . Nutzt ja nix.
Wieder zur Sache:
Also - es wird vermehrt geflogen, gesungen und leider auch gebalzt und gebrütet. Hat zur Folge, dass wir überwiegend halbwegs normalgewichtige Vögel haben und nur noch ca. 10% übergewichtig sind. Davon meistenteils Hennen, die teilweise mehr als einen Hahn haben, der sie gut füttert . Na, wenigstens nehmen die Hähne nicht mehr zu - wenn man das mal positiv betrachten will.
Ein aus meiner Sicht negativer Effekt: Die Brutigkeit ist enorm gestiegen, was zur Folge hat, dass ich eine Henne wegen Legenot verloren habe. Wiederholt konnte sie ein Ei nicht legen, was leider etwas spät erkannt worden ist, da sie nie Brutkot absonderte, wie es normal üblich ist. Eine Einleitung hat nicht funktioniert und für eine OP war ihr AZ viel zu schlecht. Derzeit sind 7 Paar isoliert, was die Brutigkeit nicht mindert, aber zumindest die Behandlung von verletzten Füßchen und Schnäbeln reichlich senkt. Da sie keine Nistgelegenheiten bekommen, wird neuerdings auf dem Boden gelegt und blöderweise auch gebrütet - eine ganz neue Erfahrung. Es gibt kaum noch elektrische Beleuchtung, was den Tag enorm verkürzt. Futter ist reduziert bzw. auf viele Grassamen umgestellt, deren prozentualer Anteil bei den brutwilligen mittlerweile 30% beträgt. Der Tag fängt derzeit um 7:30 Uhr mit Beleuchtung an, weil dann lautstark Hungeralarm ausbricht. Er endet zwischen 17:00 und 18:00 Uhr, jenachdem wie viele Vögel noch an den Fressnäpfen hocken. Frisches Grün gibt es so gut wie gar nicht mehr. Alle Maßnahmen haben vor den Pilzen gegriffen - heute greift nix. *schulterzuck*. Pilze ganz absetzen funktioniert nicht wirklich. Das zeigt sich bei Bali und Nubi ganz besonders, die sofort wieder kränklich wirken.
Alles in Allem bin ich froh, das "Experiment" Pilze bei den Wellis ausprobiert zu haben. Die eingesparten TA-Kosten sind wesentlich höher als die Ausgabe für die Anschaffung der Pilze - ein toller Nebeneffekt. Am meisten haben die Frätzchen gewonnen: Der Schwarm ist stabil, die Wellis agiler und lebhafter denn je.
Eine Frage hab ich dann aber doch noch. Den Maitake kann ich nicht ganz weglassen, den Reishi übrigens auch nicht. Die Gabe des Shiitake scheint aber insbesondere Bali gut zu bekommen. Da steht die Überlegung, den Shiitake zusätzlich zu den anderen Pilzen geben. Aber ich will die Frätzchen nu auch nicht überdosieren. Wird jeweils 10 Kapseln zuviel auf 2 kg? Was würdet ihr vorschlagen?