Tulsi

  • Hallo Lia,


    irgendwie scheint sich Stress, also Aufregung und Nervenanspannung recht häufig im intestinalen Bereich bemerkbar zu machen.
    Manche Menschen kriegen sogar Durchfall und Übelkeit. Bei empfindlichen Tieren habe ich es auch schon mitbekommen.
    In medizinischen Fachkreisen ist dies sicherlich bekannt und auch die zugrundeliegenden Ursachen und Zusammenhänge beschrieben.
    Als
    Laie sehe ich wieder mal deutlich bestätigt, wie sehr sich
    psychisch-seelische Prozesse in körperlichen Auswirkungen manifestieren.
    Der Mensch leidet und der Körper findet eine entsprechende Ausdrucksmöglichkeit, könnte man sagen. :]


    Wem Gelassenheit und Ruhe nicht in die Wiege gelegt wurde, der muß dann manchmal auf pflanzliche Unterstützung zurückgreifen.
    Allerdings muß man manchmal ein bißchen suchen, bis man das 'eigene' Kräutlein gefunden hat.
    Beispielsweise
    habe ich schon oft gehört, daß Lavendelduft, so wie es auch bei dir
    ist, gar nicht vertragen wird. Besonders der Geruch wirkt auf einige
    Menschen von unangenehm bis widerlich. Da ist dann auch mit Lavendeltee
    nichts zu machen. Der Geruch des Öls, als auch der Geruch des Tees ist
    schon recht eigenwillig. Beschreiben kann man ihn schlecht, es ist halt
    Lavendelduft und ich vermute mal es sind die Terpinene, die duftmäßig
    von einigen nicht vertragen werden. Aber so ist es ja mit vielen
    Dingen, die einen könnten sich drin wälzen und die anderen machen einen
    großen Bogen. :)


    Interessant
    finde ich, daß Lavendel nicht nur olfaktorisch wirkt, sondern auch
    allein durch seine Farbe eine beruhigende Wirkung ausübt.
    So hat man
    festgestellt, daß die Farbe Lila schlaffördernd wirkt und der Effekt
    wird darauf zurückgeführt, daß diese Farbe die beiden Hirnhälften
    synchronisiert und den nötigen Rhythmus erzeugt, der zum Einschlafen
    nötig ist. Irgendwie genial, oder?


    Aber nun noch was zum Tulsi.
    Als Basilikum-Art hat es natürlich sehr viel Ähnlichkeit mit dem uns
    schon vertrautem 'normalem' Basi, welches unabdingbar zum Mozarella mit
    Tomaten gehört. Oder als Basilikum-Pesto zu Nudeln. Oder... , huch, ich
    denke schon wieder ans Essen. Seitdem ich den Reishi nehme, habe ich
    irgendwie ständig ein 'Loch im Bauch' und bemerke Fressattacken. Das
    hatte ich schon mal nach der Einnahme von Gingseng. Da wurde ich das
    Hungergefühl gar nicht mehr los. Nun gut, zurück zum Thema.
    Tulsi
    wird nicht nur als Tee getrunken, sondern auch normal wie unser Basi,
    als Gewürzkraut verwendet und roh, bzw. als Beiwerk zum Essen verwendet.
    In Indien wird Tulsi auch als 'heilige Pflanze ' angesehen und für
    Ritualzwecke verwendet. Daher kommt auch sein Synonym Ocimum sanctum
    (offiziell Ocimum tenuiflorum).
    Die Anwendungsbreite ist wirklich
    beachtlich und um nicht alles aufzuzählen, verweise ich mal auf diese
    Seite, um einen Überblick zu erhalten:
    http://www.pflanzenguru.com/pf…tulsi-ocimum-sanctum.html
    Dort wird sogar ein LD-50 Wert angegeben :]
    Meine
    persönliche Erfahrung bezieht sich, wie gesagt, auf darmspezifische
    Reaktionen und ich habe festgestellt, daß auch Durchfälle damit
    beseitigt werden.
    Überhaupt scheinen die ganzen Basilikumarten eine
    reiche Palette an Eigenschaften zu haben, die für allerlei Indikationen
    in Frage kommen. Lange Zeit kannte ich nur das eine Basilikum 'im Topf
    für die Fensterbank', habe aber jetzt festgestellt, daß man doch einige
    Arten kaufen und selber züchten kann. Auch Tulsi-Samen kann man erwerben
    und dann aussäen, allerdings kann ich nicht sagen, wie sich die
    Kulturbedingungen unserer Breiten auf die Art und Bildung der
    Inhaltsstoffe auswirkt.


    Vielleicht noch ein Wort zum ätherischen
    Öl des Basilikums (Oleum basilici). Als Eigenschaften werden
    angegeben: Nerven (nervenstärkend). Wirkung auf die Nebennierenrinde-
    krampflösend (setzt die cerebro-spinale Aktivität nach Stimulation
    herab), darmantiseptisch. Daher eignet sich Basilikum-Öl für :
    Nervenschwäche (geistige Überananstrengung), Beklemmungen, nervöse
    Schlaflosigkeit, Magenkrämpfe, Verdauungsschwierigkeiten,
    Darminfektionen, Migräne, Lähmungen und Gicht. (Quelle: ein
    Heilpflanzen-Brevier)


    Natürlich würde man ein ätherisches Öl
    nicht einnehmen, also ich rate jedenfalls davon ab, obwohl mein Vater
    dies seit Jahren macht, allerdings mit Minimaldosen und verdünnt. Man
    kann aber auch nur dran riechen und dann die Düfte, die ja auch über die
    Lunge aufgenommen werden, wirken lassen. Ideal dazu sind ja die
    Duftlampen, bei denen ins Wasser ein-zwei Tropfen Öl gegeben werden, um
    dann vor sich hinzudampfen :]


    Das
    Wirkungsspektrums des ätherischen Öls zeigt schon, wo die Hauptgebiete
    des Basilikums liegen und das Tulsikraut ordnet sich natürlich auch in
    dieses Spektrum ein.


    Bei der Internetrecherche trifft man
    mitunter auch auf Warnungen bzw. Bedenken wegen des Eugenols, einem
    Inhaltsstoff des Tulsi und einigen anderen Pflanzen. Obwohl keine
    genauen und sicheren Angaben darüber gemacht werden (können) wird auf
    eine mögliche cancerogene Wirkung bzw. gentoxische Wirkung hingewiesen.
    Was soll man davon halten? Schwer zu sagen ohne die Studien zu kennen.
    Gefunden habe ich dann im Gegenzug auch eine Arbeit, die sich mit der
    antiproliferativen Wirkung des Eugenols bei Darmkrebszelllinien
    beschäftigt und dort einen Zelltod der Krebszellen gefunden wird. Eine
    sichere Aussage kann wohl derzeit dazu nicht gemacht werden, wie ich es
    verstehe und es gilt die Empfehlung, dort wo Eugenol vorkommt, die
    Aufnahme nicht dauerhaft zu machen und keine Überdosierung einzunehmen.
    Dies gilt natürlich so allgemein, daß man sich schon fragt, was wieder
    dahinterstehen mag.
    Denn klar ist doch, daß Heillpflanzen, Kräuter
    und ähnliches nicht für den Dauergebrauch bestimmt sind, sondern gezielt
    und in besonderen Phasen eingesetzt werden. Ebenso wird man Heiltees
    nicht täglich literweise in sich hineinschütten.
    Ich gehe davon aus,
    daß ein Kraut, daß seit mehr als tausend Jahren in Gebrauch ist, schon
    seine Gefährlichkeit offenbart hätte und Erfahrungen dazu vorlägen.
    Auch unser gutes altes Fenchel, als Tee den Babys verabreicht, gehört
    übrigens zu den eugenolhaltigen Pflanzen. Persönlich halte ich von
    diesen Warnungen nicht so viel, aber das muß jeder selber entscheiden
    und abschätzen, darum erwähne ich es zumindest und weise darauf hin, daß
    die persönliche Information und das individuelle Sicherheitsbedürfnis
    entscheidend sind.


    So, nun genug gequatscht :) Jetzt nehm ich meine Reishis und stürz mich auf den Kühlschrank.


    Ach
    ja, Geschmack und Geruch beim Tulsi, warte mal, ich nehm noch mal einen
    Schluck. Ja, es ist leider so, Geschmack und Geruch sind auch beim
    Tulsi keine Offenbarung, aber wie immer und überall halt
    Geschmackssache. Vielleicht kann man ja mit etwas Zitronengras den
    Geschmack etwas korrigieren. Oje, was sag ich, auch Zitronengras ist
    eugenolhaltig. =) , also immer hübsch vorsichtig sein!



    PS: Die komische Formatierung kommt daher, daß ich ausgeloggt wurde und ich alles kopieren und wieder einfügen mußte. Das nächstemal weiß ich bescheid, hoffentlich