Hirntumor Glioblastom

  • Hallo Honigliebe,
    habe so lange nichts von Dir gehört. Melde Dich doch mal, wie es Dir geht.
    LG tuberkulinum

  • Hallo zusammen!


    Leider ist die Sache bei uns alles andere als gut. Mein Mann hat nicht mehr viel von seinem Leben. Auch geben ihm die meisten Ärzte nicht mehr lange. Es ist schockierend. Der alte Tumorherd gilt unter den Ärzten als geheilt – man kann es bei dieser Art von Tumor kaum glauben. Jedoch – ein Mensch mit dieser Krankheit hat eine Lebensdauer von einem halben Jahr. Mein Mann hat immerhin eineinhalb Jahre länger gelebt – und das mit allerbester Lebensqualität (Urlaub, Motorradfahren, Reiten, er hat eine Terrasse gebaut, Ausflügen etc). Aber trotzdem. Ich habe geglaubt, er schafft es. Ich habe geglaubt, er ist gesund. Jetzt ist mir auch klar, warum er sich getrennt hatte. Sein Hirn hat schon gar nicht mehr funktioniert. Ich glaube, er hat mich immer noch lieb. Er umarmt mich immer ganz doll. Aber ich kann es kaum glauben, wie so ein junger, lebenslustiger Mensch derart verfällt. Die Herde in seinem Hirn wachsen und wachsen, eine Chemo hat nichts mehr bewirkt. Wir wollen noch mal eine Immuntherapie versuchen. Wir haben soooo viel gemacht. Was sollen wir sonst noch machen. Vielleicht ist das Überleben einer schweren Krebserkrankung keine Sache von Wollen und Tun, sondern eine Sache von Schicksal, glücklicher Fügung oder Zufall. Ich verliere einen Menschen, den ich über alles liebe. Er hat keine Schmerzen, aber er ist still, in sich gekehrt, verwirrt. Er findet die Toilette nicht mehr, er isst mit den Händen. Er sieht nicht mehr richtig, ist zu schwach, um zu Laufen. Ich weiß nicht ob er weiß, was mit ihm passiert, ob er weiß, daß er stirbt oder ob er innerlich noch am „kämpfen“ ist. Ich kann kaum glauben, daß dieser Mann im März noch vor Leben gestrotzt hat, Motorrad fuhr, Reiten ging und jetzt ein Schatten seiner selbst ist. Ich wünschte, es gäbe ein Wunder. Doch wo soll das herkommen?? Und selbst wenn die Immuntherapie nützt, wann kommt die nächste Erkrankung? Ich habe solche Angst vor dem Schmerz, ihn zu verlieren ...

  • Liebe Honigliebe,
    ich bin gedanklich bei dir, wie viele andere hier bestimmt auch!
    Was diese persönliche Erfahrung für dich oder dein Leben noch für einen Sinn ergibt, wirst du vielleicht noch irgendwann erfahren.
    Für dich und deinen Mann ist es momentan sicherlich eine der grausamsten Erfahrungen und es geht jeden Tag vielen auf der Welt so oder ähnlich. Auch im schlimmsten Schmerz ist man nicht allein, die Welt ist voll davon.
    Nimm den Schmerz an, nimm dir eine Auszeit -soweit möglich- und lass es zu, nutze die Zeit um bewußt Abschied zu nehmen, auch wenn dein Mann es nicht richtig beantworten kann, lach mit ihm und zeig ihm, dass er sich in den letzten Stunden nicht um dich sorgen muß.

  • Hallo Honigliebe,


    bisher habe ich nur still mitgelesen, aber nun habe ich das Bedürfnis, Dich mal ganz doll zu drücken. Das ist ein Moment, wo man keine Worte mehr findet und doch so gerne trösten möchte. Ich wünsche Dir und Deinem Mann ganz viel Kraft.


    Liebe Grüße,
    Jolly

  • Hallo Honigliebe,


    Lavendel und vor allem Jolly haben genau das ausgedrückt, was ich nicht in Worte fassen kann. Ich weiß, wie Du Dich fühlst, denn ich war in genau der gleichen Situation. Ich nehme Dich ganz fest in den Arm und drücke Dich. Auch wenn wir uns hier nicht alle persönlich kennen, sind wir doch füreinander da!

  • Liebe Honigliebe,


    kann Dir nur swchreiben, daß es mir unheimlich leid tut, welchen Schmerz Du aushalten musst und ich wünschte ich könnte ihn Dir wenigstens etwas abnehmen.


    Ich hoffe, daß Du und Dein Mann einen Weg finden werdet mit diesem Alptraum fertig werden zu können.


    Alle Kraft, die ich geben kann, schick ich zu Euch,
    Silke

    "Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden." (Aldous Huxley)

  • Hallo Honigliebe!


    Ich drücke Dich und wünsche Euch viel Kraft. Wir sind immer für Dich da, wenn Dir danach ist, melde Dich einfach hier bei uns.

    =)Traude


    Zitat

    Nimm Dein Schicksal endlich selbst in die Hand!!!

  • Hallo Honigliebe,
    es tut mir so unendlich leid für Euch, vor allem wie Du leidest. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, aber vielleicht das hier:
    "wenn die Nacht finster wird,
    möge dir Gott einen Engel schicken,
    um ein paar Sterne anzuzünden"


    Alles Liebe und ganz viel Kraft für Euch, ich drücke Dich ganz fest und denke an Dich.
    LG tuberkilinum

  • Liebe Honigliebe,
    über das, was du schreibst, bin ich total bestürzt und tieftraurig.
    Ich kann Dir leider nichts hilfreiches sagen.


    Fühle dich ganz doll umarmt und laß uns einfach zusammen weinen.......


    Hilflose Grüsse,
    Sarah

  • Hallo Honigliebe!


    Dein gewählter Name klingt so sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings im Sommerwind ... Dein Schicksal zeigt dir aber momentan das Gegenteil! Du spürst die Grausamkeit eines schleichenden Todes gegen den Du ohnmächtig ankämpfst.


    Es tut so weh, wenn man verliert ... diese wenigen Liedworte umfassen den ganzen Schmerz, der einem bei diesem langsamen Abschiednehmen selbst fast umbringt. Der Verstand will es nicht begreifen und das Herz kann es ebenso nicht verstehen, daß einem das Liebste genommen wird. Soviele Dinge sind da noch, die man so gerne noch gemeinsam erleben wollte. Soviele Gefühle, die nicht gelebt wurden und soviele Ängste, die man mehr oder weniger erfolgreich zu verdrängen versucht hat, tauchen wieder auf und wollen angeschaut werden. Aber das Schicksal gibt einem anscheinend keine Chance mehr. Der Tod lässt sich auf keinen Deal mehr ein. Zu oft hat man sich selbst vertröstet, irgendwann dies und jenes auch wirklich zu tun, wenn ...
    Dem Innersten hat man dann vorgegaukelt, optimale äußere Umstände zu brauchen, um endlich so leben zu können, wie es einem auch guttut. Aus Angst oder Zweifel hat man/frau es aber doch nicht getan. Zuviele "Verurteilungen" durch die Gesellschaft oder selbst auferlegte Zwänge haben ein harmonisches Leben unmöglich gemacht. Dann kommen viele Schicksalsschläge oder "Prüfungen", welche das Leben (sein inneres Selbst) noch für einem bereithält. Nimmt man die Ängste, die Sorgen und den Kummer des eigenen Selbst ernst, "hört" es an und handelt danach, wird meistens alles wieder gut. Ignoriert man es aber (z.B.: aus Angst, von anderen nicht mehr wertgeschätzt oder geliebt zu werden), verfällt man oft in irgendwelche Süchte und versucht somit, die Wünsche und Sehnsüchte des Inneren zu verdrängen. Der "Teufels"- kreis (sollte eigentlich Lebens - kreis heißen) beginnt dann von vorne. Die "Prüfungen" werden härter und viel unbarmherziger, weil das innere SELBST nur so die Chance hat, den Menschen durch solche harten Schicksalsschläge zu retten. Wehrt er sich noch immer (weil er hier und dort scheinbar "unersetzlich" ist), bleibt dem inneren Selbst nur mehr die Möglichkeit, den Körper zu verlassen, um wenigstens als "SELBST" (= als Gefühl, als Energie) zu überleben.


    Liebe Honigliebe, ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Dein Mann und Du, daß IHR BEIDE die noch verbleibende Zeit so miteinander verbringen könnt, daß es Eurem INNEREN SELBST damit auch wirklich gutgeht.


    Sei sanft umarmt und paß gut auf Dich auf!
    Brit

  • Hallo zusammen,


    leider muß ich Euch etwas unglaublich trauriges mitteilen. Mein geliebter Mann, Rolf, ist gestorben. Am 10.08. gegen 7.30 Uhr hat er aufgehört zu atmen. Die letzten drei Wochen davor konnte man richtig sehen, wie sein schöner Körper verfällt. Er konnte zum Schluss nicht einmal mehr reden, geschweige denn auf irgend eine Frage reagieren. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Wißt Ihr, warum ich den Namen „Honigliebe“ gewählt habe? Weil ich meinen Mann mit Kosenamen immer Honig oder Honigbär nannte.


    Ich bin so unendlich traurig, vermisse ihn so. Ständig schwirren Bilder und Erinnerungen der Vergangenheit um mich herum. Schöne Erinnerungen – die sehr weh tun. Wir haben alles versucht und es sah so gut aus. Ein Arzt meinte mir gegenüber einmal, als er sich an ein Grillfest im August letzten Jahres erinnerte, daß die Diagnose Glioblastom vielleicht falsch sei, weil Rolf so gesund aussah und für mich auch war. Wann der Schalter umgelegt wurde, ich weiß es nicht. Es ging alles so schnell.


    Auch heute glaube ich, daß seine plötzliche Trennung von mir auf irgend eine Art und Weise etwas mit der Krankheit zu tun hat. Sei es medizinisch oder emotional oder beides. Er hat mich bei meinen Abschieden, wenn ich ihn besucht habe, immer ganz doll umarmt. Am Tag als er starb, rief mich ds Pflegeheim an und sogleich bin ich losgefahren. Keine halbe Stunde später starb er – ich hatte das Gefühl, daß er auf mich gewartet hat. Ich konnte ihm nochmals alles sagen, was ich mit vorher nicht traute. Das ich ihn lieb habe, daß er meine große Liebe ist, daß ich mich niemals hätte scheiden lassen, daß ich glücklich bin, die Jahre mit ihm verbracht zu haben


    Die Trauer frisst mich auf und ich hege den Gedanken, bitte auch krank zu werden und ihm nachzugehen ...

  • Liebe Honigliebe,


    das, was ich jetzt empfinde, kann ich nicht in Worte fassen. Ich nehme Dich ganz fest in den Arm und hoffe, dass Du ein wenig die angebotene Hilfe spürst. Eines kann man Dir NIE nehmen und das sind die Erinnerungen an ihn und Eure Liebe. Die Liebe stirbt nie. Dass er Dich unendlich geliebt hat, sah man schon an Eurer Trennung, denn er wollte Dir den großen Schmerz ersparen, davon bin ich überzeugt. Was er mit Sicherheit nicht möchte, ist dass Du ihm nachgehst. Du wirst gebraucht auf dieser Welt. Alles Liebe, Petra.

  • Hallo Honigliebe!


    Sei auch innig umarmt von mir! Dein Mann, Eure gemeinsamen Erlebnisse und die lieben Erinnerungen an ihn werden immer einen festen Platz in Deinem Leben haben. Er möchte ganz gewiß nicht, daß Du ihm nachgehst, Du wirst auf dieser Welt noch gebraucht.


    Dein Mann sieht sicher herab zu Dir und ich denke mir, er würde Dir folgende Botschaft senden:


    Ich versichere Dir, es geht mir gut in meiner neuen Welt.
    Ich bin glücklich dort. Ich will auch Dich glücklich sehen.
    Der Kreis des Lebens hat sich zu einem Ring geschlossen, den ich in Deine Hände lege, in Liebe und Verbundenheit.
    Du muss erst Deinen Kreis vollenden, dann darfst Du sein wo ich schon bin, in einer anderen Form des Lebens, der Liebe, Freiheit und des Glücks.
    Ich sage: "Wir sind doch nicht verloren, nur unsere Wege sind getrennt. Betrachte die Zeit
    mit mir hier auf Erden als ein wunderbares Geschenk."
    Ich sage: "Ich brauche Dein lächelndes Gesicht, Dein frohes Herz. Das macht mich frei."


    Ich weiß, Du muss es akzeptiern, auch wenn es schwer und schmerzlich ist. Ich werde Dir helfen, auf Erden weiterzuleben, bis Du einst bei mir bist.


    Ich hoffe diese Zeilen helfen Dir ein wenig über diese schwere Zeit hinweg.

    =)Traude


    Zitat

    Nimm Dein Schicksal endlich selbst in die Hand!!!

  • Liebe Honigliebe,


    ich möchte Dir mein tiefstes Beileid aussprechen -- wir haben den Kampf verloren, es macht mich unendlich traurig, daß wir Deinem Mann nicht helfen konnten. Es ist ganz wichtig, daß Du noch mit ihm sprechen konntest und bei ihm warst - für Euch beide.


    "Wie der Reisende in einer Herbege auf dem Weg Rast macht, so kehrt das Wesen auf der Reise der Existenz in ein Leben ein" Shantideva



    Herzlichst


    Jim

  • Liebe Honigliebe,
    ich nehme Dich ganz fest ihn den Arm und wünsche Dir ganz viel Kraft. Es tut mir so unendlich leid, Du hast mein tiefstes Mitgefühl.
    Aber Du wirst ganz sicher hier noch gebraucht, denke einfach an die vielen lieben Menschen, die Dir jetzt beistehen. Und der Schmerz wird langsam nachlassen, und Du wirst in liebevoller Erinnerung an ihn denken.
    Ich denke an Dich
    Alles Liebe
    tuberkulinum

  • Liebe Honigliebe!


    Daß Rolf, Dein Mann, diese Welt so jung verlassen hat, berührt mich sehr.


    Da ist das Herz voll von Schmerz und die Ohnmacht über so einen Verlust ist fast unerträglich. Oft glaubt man dann, daß es besser wäre, auch zu sterben, um diesen unvorstellbaren Schmerz nicht mehr aushalten zu müssen ...
    Glaube mir aber Honigliebe, Du würdest in der anderen Welt wahrscheinlich keinen Frieden finden. Laß Deinen Kummer raus, verstecke Dich nicht vor der Welt da draußen, schreie Dir Deinen Schmerz von der Seele ... Du darfst traurig, wütend, verzweifelt sein . Dir ist das Liebste genommen worden, auch wenn Du es nie besessen hast. Gehe gut mit Dir um, streichle Dein inneres Kind so wie es Rolf, Dein Mann, bei Dir getan hat! Sei lieb zu Dir selbst und vergib Dir. Du hast alles getan, was in Deiner Macht stand. Du bist auch jetzt nicht allein.Der Schutz von "oben" ist Dir sicher.


    Sei sanft umarmt!
    Brit

  • Liebe Honigliebe!
    Liebe Minerwa!
    Mein Beitrag vom 11. August war eigentlich für Honigliebe bestimmt. Ich habe ihn irrtümlich an Minerwa geschrieben. Ich bin leider erst gestern draufgekommen. Bitte verzeiht mir diese Verwechslung :( !


    Hier das Original:
    Hallo liebe Minerwa! (Sollte heißen: Hallo liebe Honigliebe!)


    Meine Gedanken weilten oft bei Dir und Deinem Schicksal!
    Wenn Du diese Beiträge liest, hast Du, glaube ich, schon das tiefste "Höllental" an Schmerz und Abschiednehmen durchschritten.


    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Du nun ein Licht am Ende des Tunnels sehen kannst.


    Sei sanft umarmt!
    Brit


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    Brit
    DER GLAUBE KANN BERGE VERSETZEN ... UND DIE LIEBE!