Blutzuckerwerte sinken!!!

  • Kurzinfo an alle Diabetiker Typ II:
    Meine Mutter - 71 Jahre "jung" - seit über 15 Jahren diagnostizierte Diabetikerin, ist seit über zwei Jahren insulinpflichtig> 3 x tgl. spritzen; (Werte jenseits von Gut und Böse! > zeitweise über 500!!!). Seit über einer Woche nimmt sie den Schopftintling (zuerst einige Tage 3x 2 Tbl., dabei aber "Grippe-Gefühl", Husten und Durchfall; jetzt reduziert auf 3x1 Tabl.) mit bemerkenswerten Ergebnissen: die Werte sind sehr rasch auf teilweise weniger als 140 gefallen; leider hat meine Mutter unbedachterweise trotzdem zuviele Einheiten gespritzt > deswegen HYPER!!! > BZW: 589 und kann eigentlich schon tödlich sein!!!) Meine Mutter ist diesbezüglich eine Frau mit starken Nerven; ich wäre schon alleine an der Angst wegen des HYPERS gestorben!
    Sie weiß aber, daß sie diesen selbst "verursacht" hat und wird zukünftig - je nach Reaktion des Schopftintlings - die Einheiten variieren. Sie war allerdings in den letzten Jahren noch nie in diesem niedrigem Bereich und das soll was heissen!!! :]
    Ich bin darüber - trotz allem - sehr glücklich, weil ich es auch da erlebe, wie fantastisch die Pilze wirken!!!


    Allen "süßen" Lesern ebenfalls viel Erfolg!

  • Hallo Brit,


    vorneweg erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Erfolg mit den Pilzen.
    Das ist doch wirklich ein bemerkenswertes Ergebnis nach so kurzer Zeit. Ganz besonders, was den Blutzuckerspiegel bei Deiner Mutter angeht .


    Zu apumanu möchte ich anmerken "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste"


    Es gibt keine Pflanze, die zumindest mit botanischem Namen Diabgymna ayurveda heißt .
    Es gibt eine Pflanze Calotropis gigantea aus der Familie der Asclepiadaceae, die unter anderem homöopathisch als "Madar" bei Übergewicht eingesetzt wird. Aber ich glaube, auch da gehen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander.


    http://www.eine-gesundheit.de/…dels_Stars_194370875.html


    Es ist gut, sich zu informieren. Aber wenn so wenig bis gar keine Informationen auf seitenlangen Links stehen, so dass man im Grunde nichts Konkretes erfährt ?
    Da werde ich immer misstrauisch.


    Vielleicht könnte ja unsere Pressefrau etwas darüber herausfinden, was dahinter steckt ?


    Wenn es "das" Abnehmmittel geben würde , das wäre wie der Stein der Weisen...


    lg
    Sarah

  • Hallo Brit,
    die Symptome hören sich aber mehr nach einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) an.
    Die Symptome einer Hyperglykämie sind:
    Starkes Durstgefühl und trockener Mund, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Vermehrter Harndrang (Polyurie), Glucose und Aceton im Urin, Juckreiz der Haut, Chronische Infektionen, Gewichtsabnahme, tiefe, schwere Atmung, Verwirrung, Sehstörungen, langfristige Müdigkeit, Frieren, hyperglykämisches Koma....
    Eine Hyper ist nicht unmittelbar lebensbedrohlich, wenn nicht ein Koma vorliegt. Eine Hypo ist in jedem Fall ernstzunehmen, da hier der Kreislauf enorm belastet wird und, besonders bei den älteren Herrschaften, die Gefahr eines Infarkts oder Schlaganfalls besteht. Im Zweifelsfall gibt man dann Traubenzuckertabletten (Cola oder sonst was Süßes geht auch), um der Unterzuckerung schnellst möglich entgegenzuwirken.
    So long....


    Ich sehe gerade, dass Du weiter oben schriebst, dass Deine Mutter sich ein paar Einheiten Insulin zuviel appliziert hat und genau das bewirkt eine Hypoglykämie mit genau den beschriebenen Symptomen. Es ist also eine Anpassung bei einer gleichzeitigen HP Einnahme erforderlich (weniger Insulin), sonst wird sie permanent mit diesen Unterzuckerungen zu kämpfen haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Ganodolon ()

  • Hallo Ganodolon, da hast du recht.
    Das Problem bei meiner Mutter war/ist anscheinend, daß sie durch zu hohe Insulingaben und durch sehr ungesunde Ernährung den Blutzucker immer wieder auf eine Berg - und Talfahrt geschickt hat 8o ; jedes Mal mit Rettung ins KH (sowohl bei Unterzuckerung > Wert 56 < als auch Überzuckerung > Wert bei 598!!! <). Da kann einem als Tochter schon angst und bang werden!
    Sie weiß natürlich, daß eine gesündere Lebensweise zu mehr Wohlbefinden und Ausgeglichenheit führen würde, aber sie hält sich halt nur sehr wenig daran ... eben eine ältere Dame, welche wenigstens "kulinarisch" noch etwas vom Leben haben möchte > so ihre Worte! :rolleyes:
    Das ich darüber nicht erfreut bin, versteht sich von selbst! Aber zumindest nimmt sie seit zwei Wochen den COPRINUS; hat ihn allerdings auf 1xtgl.TBL. reduziert; Werte liegen zurzeit so um die 250 (bei 20 I.E.).
    LG

  • Hallo Brit,
    auf weia, Frau Maier... da biste nich in der beneidenswertesten Lage einer... eine unkooperative Patient/in bei Diabetes ist für alle Beteiligten kein Zuckerlecken. Was mich dabei wundert, ist, dass sich Deine Mutter nicht durch diese Hypo und Hyper-Episoden beeindrucken läßt, die doch alles andere als angenehm sind. Und warum spritzt sie sich selbst Insulin, denn wenn man's nicht kann, dann ist das nicht ungefährlich.
    Da Diabetes nicht heilbar ist, kommt es mehr auf die Verwaltung der Krankheit an und das erfordert die Mitarbeit des Patienten. Andererseits hat Deine Mutter einen Typ II, der durch konsequent richtige Ernährung (die HPs wären wichtiger Bestandteil davon) günstig beeinflussbar wäre. Zumindest könnte man langfristig versuchen, sich vom Insulin zu befreien. Mit HPs gibt es da eine reelle Chance.
    Aber das ist graue Theorie, die Deine Mutter auch annehmen muss. Der Wille muss da sein, die eigene Krankheit als extistent zu akzeptieren und nicht wegsehen und so tun, als wenn alles in Butter wäre und die nächste Sahnetorte killen. Aber wenn Essen das letzte Refugium geistigen Wohlbefindens ist, dann wird es schwer, es sei, man findet ein Ersatzrefugium, was weniger süß ist.
    Was kann man praktisch unternehmen? Diabetes- und Ernährungsschulung für Deine Mutter, Diabetesgruppen... Das Gute an Diabetesgruppen ist, dass sich hier "Gleichgesinnte" treffen, die sich gegenseitig unterstützen in der Verwaltung ihrer Krankheit. Ich habe Diabetiker selten als Klagegeister erlebt. Der "normale" Diabetiker geht pro-aktiv mit seinem Leiden um, er bekennt sich zu seiner Krankheit und geht damit entsprechend realistisch und positiv um. Die meisten, vor allem Typ I Diabetiker, sind immer bemüht, Verbesserungen in ihrem Leben mit der Krankheit zu bekommen. Diese Patienten wissen in der Regel mehr über ihre Krankheit als jeder normale niedergelassene und Krankenhaus Doktor. Und weil sie so kompetent sind, können sie auch wesentlich praktikablere Vorschläge machen, als jeder normale Arzt. Vielleicht kann so eine Gruppe Deine Mutter umdrehen...
    so long...

  • Vielleicht als kleine brutale Ergänzung: Wenn sie die Sahnetorte als letztes Wohlfühleckchen sehen will, zeig ihr mal Bilder von amputierten Zehen und Vorfüßen und erkläre ihr den Zusammenhang noch mal. Ich könnte danach die Torte nicht mehr genießen.
    Aber es stimmt sicher, dass sie etwas anderes Schönes braucht, sonst isst sie vielleicht aus Angst weiter. Ich kenne Nordic-Walking-Gruppen für Diabetiker, in denen die gemeinsame Bewegung (ganz langsam anfangs) mit viel Ratschen den Kaffeeklatsch ersetzt. Vielleicht ist es einen Versuch wert?
    Ich drücke die Daumen
    Pressefrau

  • Danke. Eklig. Genau so was meinte ich.
    Und schon sind wir beim Thema, ob Angst und Ekel zu vernünftigen Verhaltensänderungen führen können.
    Bei Kindergarten- und Schulkindern habe ich mehrfach erlebt, dass die Eltern ihnen den Sinn des Zähneputzens so erklärt hatten: "sonst kriegst du Löcher". Wenn ich dann nachgefragt habe, ob die Kinder sich an Löchern stören würden, kam regelmäßig Schulterzucken. Wenn ich aber erklärt habe, dass die Löcher richtig fies weh tun, viel mehr als wenn man sich das Knie aufgeschlagen hat, dann hatte ich ein Gefühl von "ah, angekommen".
    Liebe Grüße an den rhythmisch denkenden Ganodolon
    Pressefrau

  • Hallo Ihr Lieben!
    Ich glaube nicht, dass diese Schock"therapie" das Richtige ist! Meist WISSEN die Leute doch, was schief läuft. Sie können es "nur" aus irgendwelchen Gründen nicht ändern - und sie haben auch meist ein dementsprechend schlechtes Gewissen bis zur Selbstverachtung. Da noch an der Schraube drehen? Fragt man sich doch besser, wieso sie aus dem Dilemma nicht 'rauskommen. Auch jeder Raucher weiss, was es bedeutet, ein Bein weniger zu haben - das verdeutlichen zusätzlich auch keine Fotos von einbeinigen Menschen.
    Wär' jedenfalls niemals mein Ansatz - ich würd' eher auf Empathie setzen. Vor allem, um herauszufinden, welches Bedürfnis das jeweilige "Laster" eigentlich im Stillen (leider vergeblich) stillen soll. Nur so kann man auch gesündere Strategien entwickeln. Diese "Fallhammer-Taktik" ist m.E. nach "Pädagogik" aus dem Mittelalter. Tut das Euren Freunden und Verwandten nicht an....! So erreichen wir keinen Alkoholiker, keinen Junkie - niemanden der tief verstrickt ist in Sehnsüchte und Ersatzbefriedigungen....
    Ich denke, diese Frau wird komplett "dicht" machen, wenn man sie so unter Druck setzt - und noch ein Stück einsamer sein..
    LG bela

  • Hallo liebe Legende,
    Dass Schocktherapie nicht besonderlich funzt zeigt sich an vielen Dingen aus der Vergangenheit, wo geschockt wurde, aber die Wirkung gleich null war. So wie ich das sehe, hat man es sich einfach zu einfach gemacht und geglaubt, dass das Schocken alleine schon ausreichen müsste, in totaler Verkennung der menschlichen Psyche. Da das Erkennen von Ursachen und deren Beseitigung ungleich langwieriger ist, der Mensch dagegen träge und verantwortungslos, braucht er ein Alibi für sein Unvermögen, die Sache "ordentlich" zu lösen. Und da kommt das Schocken einem schon gelegen. Immerhin, so kann man sich es zurecht legen, hat man was getan, denn etwas ist besser als nichts.
    Umgekehrt, nur die positiven Seiten über eine motivationstarke Auseinandersetzung mit der Erkrankung eines Patienten zu zeigen, dagegen die üblen Konsequenzen zu verheimlichen, halte ich für nicht nur einseitig, sondern auch potentiell gefährlich. Eine Krankheit sollte nie verniedlicht werden, indem man die unangenehmen Aspekte verheimlicht. Und die unschönen Konsequenzen einer Krankheit, bei Diabetes z.B. die manigfaltigen Folgeschäden, wie Amputation, Erblindung, Nieren- und Gefäßschäden u.v.m., sollten dem Patienten auch plastisch vor Augen geführt werden. Und wenn's ihn schockiert heißt das noch nicht, dass er sich auch dem Therapieziel entsprechend verhält, denn dazu muss er wissen wie er was machen muss, um wieder gesund zu werden. Also, ich finde, der Patient muss auch über die fiesen Seiten genau informiert werden und das kann schon schockierend sein. Aber totreiten sollte man diese Schiene nicht. Der Schwerpunkt ist auf eine Bewältigung der Erkrankung zu legen, mit positiven Veränderungen in der Psyche des Betroffenen. Der Patient muss seine Situation akzeptieren, damit er sie von sich aus und mit Hilfe der Therapie günstig beeinflusst, sprich gesund wird. Yin und Yang, das Eine ohne das Andere bleibt unvollendet.
    So long...

  • Hallo lieber Routinier!
    Schwarz und Weiss trifft es nicht! Zumindest nicht in meinem Fall...Ich stehe ganz sicher nicht am anderen Ende der Skala - sprich: Verharmlosung. Aber ich bin nun mal überzeugte Anhängerin des GANZHEITLICHEN Ansatzes. Und explizit bei "Fehlverhalten jenseits des gesunden Menschenverstandes" hilft es nach meiner Auffassung wenig, mit superschlauen, 1000mal "wissenschaftlich" abgesicherten "Erkenntnissen" zuzuSCHLAGEN.
    Wie ich schon sagte, wissen die Betroffenen ( oft auch "nur" insgeheim) um die Konsequenzen. Der "Therapieansatz" kann nur in ihrem " ich weiss - aber ich kann es nicht lassen" liegen. Es ist ein SEELISCHES Problem - kein intellektuelles...Nur wer die Menschen an diesem Punkt ihres "Unvermögens" abholen kann ( ohne sie mit "Schuld" zu beladen), hat meinen Respekt...
    LG bela

  • Hallo liebe routinierte Legende,
    (liebe legendäre Routine)
    das mit dem GANZHEITLICHEN versuchte ich mit dem Begriff Yin/Yang darzustellen, da liegen wir also nicht so weit auseinander. Dass 1000fach wissenschaftliches Wissen nicht vor Fehlverhalten schützt, ist auch klar. Das beweisen die vielen Auffahrunfälle, wo jeder weiß, dass es knallt, aber trotzdem geschehen sie immer wieder.
    Ob die Patienten um die Konsequenz ihrer Erkrankung wissen, da hab ich meine Zweifel. Die meisten wissen etwas, aber nichts Genaues. Man weiß, das krank sein nicht gut ist. Lieber gesund, ja, das weiß jeder. Von daher finde ich es notwendig im Rahmen der Ganzheitlichkeit, herauszufinden, wieviel der Patient über die Schattenseiten seiner Erkrankung weiß und ihn dementsprechend zu informieren. Man wird also nicht um ein gewisses Maß an Intellekt herumkommen. Denn der Mensch besteht nicht nur aus Seele, er hat oder sollte auch Intellekt haben. Dass eine Erkrankung nur seelisch zu erklären ist und keine intellektuellen Komponenten aufweisen soll, ist nicht nur nicht ganzheitlich, sondern auch in der Praxis nicht nachvollziehbar. Der Typ I Diabetiker ist ein typisches Beispiel eines intellektuellen Patienten, ein Extrem, zugegeben. Aber ein Typ I Diabetiker muss seinen Intellekt anstrengen und schulen, um zu überleben. Von der psychologischen Seite sind diese Leute hoch motiviert, ihr Leben mit der Krankheit zu meistern und ständig zu verbessern. Der Therapieansatz hier heißt, seine Krankheit zu verstehen. Die seelischen Probleme treten dann auf, wenn man die Konsequenzen kennt, aber nicht weiß, wie man sie vermeiden kann.
    Dass seelische Probleme maßgeblich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist nichts Neues. Das gibt sogar die Schulmedizin zu. Da hat man Frust, man ißt zuviel, man hat Übergewicht, entwickelt Diabetes, Herz-Kreislauf Probleme, Herzinfarkt, Schlaganfall, erhöhtes Krebsrisiko. Wenn man hier intellektualisisch aufklärt, dass ein Schlaganfall nicht gut ist, na prima, wer hätte das gedacht. Das weiß nun jeder. Wenn man nun aufklärt (intellektuell), wie man ihn vermeiden kann, ... gute Idee mit saublöder Praxis. Denn dem Opfer zu sagen, dass er nicht so viel fressen soll, denn das genau soll der Grund für seinen Schlaganfall darstellen, hat nichts mit intellektuell zu tun, denn solche Erklärungen sind schlicht falsch und berühren zudem nicht die Wurzel des Problems. Dass es hier Gründe, seelische Abgründe gibt fürs Vielfressen, wird verkannt und damit liegt man voll daneben und darf sich nicht wundern, wenn die Anfallsraten nicht zurückgehen (Volksseuche.... hahaha). Und wer hat Schuld? Natürlich der Patient, denn der verhält sich nicht lehrbuchgerecht. Kann er auch nicht, denn er kennt das Lehrbuch nicht und ausserdem hat das Lehrbuchwissen nichts mit seinem wirklichen Problem zu tun. Krankheit und Schuld zu verquicken ist unterste Schublade. Das sind moralistische Maßstäbe, die weder seelisch noch intellektuell was mit Medizin oder Psyhologie zu tun haben. Schuldzuweisungen haben noch niemanden geheilt. Ausnahme: du fährst mich mit Deinem Auto auf dem Fußgängerüberweg platt, dann hast du Schuld, dass ich im Krankenhaus liege.
    .... morgen gehts weiter. sleep well in your bettgestell.

  • Cheri, le Routinier!...................
    Ganz "brisant" wird es genau jetzt!!! (Einverstanden mit Deinem vorherigen Beitrag....)
    Wir reden hier (hoffentlich!!!!!!!!!!!!) über erwachsene Menschen.ABER:::::: die urpersönliche "Kotzgrenze" ist nun mal extrem individuell - UND nach meiner Auffassung auch extrem "unveräußerlich"...Will heissen: ich kann den Starrsinn meiner Oma EXTREM scheisse finden - "abgepuffert" mit ca. 1.ooo.ooo "guter", "wissenschaftlich" "abgesicherter" Argumente.....nichts desto Trotz "tickt" sie irgendwie anders.... Was nu'.....???????? Es geht um ihr "SO-SEIN" - jenseits der Logik.....LETZTLICH muss es auch Ihrer Entscheidung unterliegen, genau auf dem eingeschlagenen "destruktiven" Weg ihr Dasein ( !!!) fortzusetzen...- auch wenn es zur "frühzeitigen" (???) Beendigung führt......... Letztlich ist das für mich die letzte und ultimative Respektserweisung....! NIEMAND kann einfach nur "Altwerden" als das Non-Plus- Ultra deklarieren - Ohne Lebensfreude macht das sicher keinen Sinn... Also fragen wir doch besser die Menschen, WARUM sie eigentlich nicht mehr wollen...

  • Mensch Bela, ich komme mir mit meiner "mittelalterlichen Pädagogik" ja fast schon an die Wand gestellt vor. Dabei ist des Rätsels Lösung so einfach: Natürlich reicht es nicht, dem alten (oder jungen) Menschen ein Bild zu zeigen und ihm mit schrecklichen Entwicklungen zu drohen. Aber ich finde es immer wieder überraschend, wie die Menschen reagieren, wenn ihnen bewusst gemacht wird, dass sie und nur sie die Entwicklung hin zu amputierten Füßen oder kaputten Zähnen oder einer Raucherlunge in der Hand haben. Diese mühevolle Überzeugungsarbeit macht man sich doch aber nur, wenn man den anderen schätzt und ihm diese Ekligkeit ersparen will. Und diese Info gehört natürlich mit dazu! Meine Mutter zum Beispiel trägt jetzt dieses Armband, mit dem sie im Notfall Hilfe ins Haus holen kann. Aber erst, nachdem wir uns mal an einem Wochenende sehr gefühlsbetont vorgestellt haben, wie es für sie ist, zu stürzen und niemanden anrufen zu können. Danach war bei ihr der Entschluss gefasst, diese Hilfsmöglichkeit nutzen zu wollen. Gerade weil sie noch leben will, und zwar alleine und ohne Pflegeheim, hat sie sich überzeugen lassen!
    lg, Pressefrau

  • Hallo Pressefrau!
    Dass "Angst die Welt regiert - und nicht zum Guten" ist doch schon ein alter Hut und stammt bestimmt nicht von mir. Soziologen, Psychologen, Politologen werten diese Erkenntnis schon lange aus. Und die Pädagogen auch. In der Pädagogik nennen sie es "Schwarze Pädagogik" (siehe z.B. Alice Miller, "Das Drama des begabten Kindes" und und und...). Da mit diesem "Fachbegriff" aber sicherlich viele Leute nichts anfangen können, habe ich es sinngemäß "übersetzt" in "mittelalterliche Pädagogik". Allerdings ist das Ergebnis dieser Studien schon längst in aller Munde - siehe "angstfreies Lernen". Es ist schon eine Binsenweisheit heutzutage, dass Angst blockiert. Das habe ich nur auf obige Situation übertragen. Und zwischen der Präsentation solcher Fotos und der liebevollen Empfehlung eines Armbandes sehe ich einen großen Unterschied. Wir alle "müssten besser" sicher so einiges - und kriegen es doch nur eher schlecht als recht hin. Deshalb möchte ich auch mit meinem Gegenüber lieber behutsam umgehen. Und kehre, was das angeht, vorsichtshalber vor meiner eigenen Haustür... :) auf MICH darf ich schließlich so sauer sein, wie ich will. Wir haben hier so einen alten Herrn, der ganz sicher zu wenig trinkt, und auch ganz sicher chronisch dehydriert ist. Seine Frau redet sich Fusseln an den Mund und rennt mit den Getränken hinter ihm her - aber er trinkt sie nicht! Und es ist kein intellektuelles Problem - er weiss, was das für ihn bedeuten kann. Trotzdem "mag er irgendwie" nicht trinken. Ich werde ihm jetzt mal einen Brief schreiben - er liebt Korrespondenz! Vielleicht kann ich auf diesem Weg etwas Inneres in ihm anstoßen. Immerhin haben Briefe den unschätzbaren Vorteil, dass man sie lesen kann, wenn man möchte, auch mehrmals. Von allen Seiten zugetextet zu werden ist sicher oft heikel - da schaltet sich schneller die Abwehr ein. Und sollte er's nicht annehmen wollen, werden sowohl er als auch alle anderen damit "leben" müssen. Für mich gibt es einen leisen, aber sehr gravierenden Unterschied zwischen "Angstpädagogik" und empathischer Pädagogik/Psychologie. Angst soll "gefügig" machen. Empathie will jemanden ganz tief anstupsen und zur SELBSTeinsicht anregen. Dabei bleibt seine Würde und Autonomie absolut unangetastet. Aus der Besorgnis heraus geht man schon mal leicht einen Schritt zu weit. Passiert sicher jedem. Da hilft nur Achtsamkeit, immer wieder auf's Neue. Aber für mich bleibt dieser (Psycho)Terror, was es meiner Meinung nach ist: ein Übergriff...
    LG bela