Der Sammelbegriff Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfasst ganz unterschiedliche Beschwerdebilder, zum Beispiel koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen, die oftmals mit arterieller Hypertonie vergesellschaftet sind. Welcher Vitalpilz für welche Krankheit infrage kommt, muss durch eine gründliche Anamnese ermittelt werden. (siehe auch Teil 2)
Arterielle Hypertonie
Etwa 20 Millionen Menschen leiden hierzulande an Hypertonie. Von Patienten oft nicht bemerkt oder nicht ernst genommen, wird Folgeerkrankungen am Herzen, den Nieren oder Augen Vorschub geleistet. Die „Leitlinien für das Management der arteriellen Hypertonie“ sehen einen optimalen Blutdruck bei 120/80 mmHg, während Hypertonie Grad 1 bei 140/90 mmHg beginnt. Die Schulmedizin therapiert mit fünf großen Substanzklassen. Dazu zählen Diuretika, Betablocker, Calciumantagonisten, ACE-Hemmer und Angiotensinrezeptorblocker. Sie werden bei leichten Beschwerden einzeln, und bei schwerer Hypertonie kombiniert eingesetzt. Natürlich wirken sie nicht nur im positiven Sinne, sondern verursachen auch einige Nebenwirkungen, die nicht von jedem Patienten toleriert werden.
Zur Behandlung der Hypertonie bietet die Mykotherapie gleich ein „Füllhorn“ an Vitalpilzen, deren Wirkstoffe ausgleichend wirken können. Dazu gehören vor allem Reishi, Shiitake, Auricularia polytricha und Maitake.
Reishi ist ein Adaptogen. Adaptogene haben einen normalisierenden Effekt auf den Organismus – in diesem Fall auf den zu hohen Druck im Blutkreislauf. Besondere Wirkstoffe im Reishi sind das Heteropolysaccharid Ganopoly, welches ein breites Spektrum biologischer Aktivität aufweist. Unter anderem wirkt diese Substanz entzündungshemmend und blutzuckerregulierend.
Einige Triterpene, eine Untereinheit der kleinmolekularen Verbindungen, stimulieren Botenstoffe des Immunsystems. Die Triterpene Ganodermik-Säuren und Ganodermadiol hemmen insbesondere die Vorstufe des blutdrucksteigernden Gewebshormons Angiotensin, das Angiotensin Converting Enzym (ACE), und senken so den Druck im Blutkreislauf. Shiitake wirkt sich ebenfalls positiv auf einen erhöhten Blutdruck aus. Er ist vor allem dann eine gute Wahl, wenn die Hypertonie mit Hypercholesterinämie vergesellschaftet ist. Denn dieser Vitalpilz reguliert auch Cholesterinwerte. Dies ist dem Wirkstoff Eritadenin zu verdanken. Eritadenin, auch Lentinacin genannt, gehört zur Gruppe der Nukleosidderivate. Die Substanz fördert die Aufnahme von LDL in die Leberzelle.
Im Experiment verhinderte sie außerdem den Anstieg der Aminosäure Homocystein, welche Schädigungen an den Blutgefäßen verursachen kann. Auricularia polytricha enthält unter anderem Glykoproteine, insbesondere Lektine. Diese haben spezifische gerinnungshemmende Eigenschaften, wodurch die Fließfähigkeit des Blutes deutlich verbessert wird. Kollagenbestandteile der Blutgefäße werden jedoch, anders als beim Dauergebrauch von ASS, geschont.
Auricularia polytricha eignet sich auch dann, wenn der Patient gleichzeitig erhöhte Blutfettwerte hat. Grund hierfür sind so genannte Exobiopolymere, die einen zum Teil hohen strukturellen Glykoproteinanteil aufweisen. Diese sind in der Lage, insbesondere Triglyzeride und Cholesterin zu senken.
Hauptwirkstoff des Maitakes ist wiederum die Maitake- D-Fraktion, eine Untereinheit der ß-D-Glukane. Glukane verbessern per se die Immunfunktion des Organismus. Glukane aus dem Maitake sind aber auch befähigt, den Blutzucker zu senken und die Glukosetoleranz zu erhöhen, sowie Blutfettwerte zu verbessern. Darüber hinaus können sie helfen, Gewicht zu reduzieren. Bei übergewichtigen Hypertonikern ist dieser Vitalpilz also eine besonders gute Empfehlung.
Arterielle Hypotonie
Konstitutioneller niedriger Blutdruck mit dauerhaft systolischen Werten unter 100 mmHg kann genetisch bedingt, aber auch eine Folge von Hypothyreose, Dehydrierung oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antihypertensiva oder Psychopharmaka sein. Die Schulmedizin hat hier nur begrenzte Therapiemöglichkeiten. Dazu gehört natürlich die Neueinstellung der oben genannten Medikamente, falls vorhanden. Weiterhin können das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder die Anhebung des Kochsalzkonsums hilfreich sein. Auf Substanzen, die das sympathische Nervensystem anregen, zum Beispiel Etilefrin, Coffein oder Oxilofrin, wird eher selten zurückgegriffen, da sie Arrhythmien auslösen können. Hoffnung gibt die Mykotherapie mit den Vitalpilzen Reishi, Auricularia polytricha und Maitake, die wir zur Regulation der Hypertonie bereits kennengelernt haben. Wegen seiner adaptogenen Wirkung macht die Einnahme von Reishi natürlich auch bei Hypotonie durchaus Sinn. Denn Regulation geht immer in die eine oder andere Richtung, bis die Homöostase erreicht wird. Auricularia polytricha sorgt wiederum für einen gesunden Blutfluss, der seinerseits für den zügigen Transport von Sauerstoff und Nährstoffen unerlässlich ist. Wichtig für Hypotoniker ist es auch, den Herzmuskel zu stärken. Diese Aufgabe übernimmt in diesem Fall Maitake. Neben diesen drei Vitalpilzen kann auch Cordyceps sinensis bei der Hypotonie eine Empfehlung sein. Cordyceps sinensis gilt in der traditionellen tibetischen und chinesischen Medizin seit jeher als kraftspendendes Tonikum. Er erhöht die Sauerstoffsättigung im Blut und wirkt ebenfalls regulierend auf den Druck. Mit seinen Hauptwirkstoffen Cordycepin und Ergosterin, eine Vorstufe des Vitamins D2, ist er der Vitalpilz für Kraft, Fitness und Rekonvaleszenz. Cordyceps sinensis eignet sich besonders für Hypotoniker, die vor allem unter Müdigkeit und morgendlicher Energielosigkeit leiden.
Koronare Herzkrankheit
Dieses äußerst gefährliche Krankheitsbild, das eine Angina pectoris nach sich ziehen und in einem Myokardinfarkt enden kann, ist gekennzeichnet durch eine latente Unterversorgung des Herzmuskelgewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen, bedingt durch Stenosen in den Koronararterien. Pharmazeutisch wird eingesetzt, was das Herz entlasten soll: Thrombozytenaggregationshemmer zur Blutverdünnung, Betablocker und ACE-Hemmer zur Blutdrucksenkung, Statine zur Beeinflussung des Fettstoffwechsels, und Aldosteronantagonisten zur Diurese.
Eine Auswahl an Vitalpilzen für dieses Krankheitsbild sind erneut Shiitake, Auricularia polytricha und Maitake. Erste Wahl ist der Shiitake wegen seiner hervorragenden Wirkung auf den Cholesterinstoffwechsel. Durch die Aufnahme von LDL in die Leberzelle wird dieser Blutfettwert nach und nach gesenkt. Aufgrund seiner blutverdünnenden und blutflussverbessernden Komponente ist auch Auricularia polytricha bei der KHK dienlich. Und vergessen werden sollte auch nicht der Maitake, der ebenfalls Cholesterinwerte positiv beeinflusst, aber auch Übergewicht verringern hilft. Ein weiterer Vertreter für die KHK kann Coprinus comatus sein. Die in ihm enthaltenen Polysaccharide wirken nachweislich positiv auf den Zuckerstoffwechsel. Darüber hinaus verbessert der Pilz die Durchblutung. Für KHK-Patienten, die zugleich an Diabetes und Übergewicht leiden, ist Coprinus comatus eine besonders gute Empfehlung.
Herzinsuffizienz
Der chronischen Herzinsuffizienz liegen Organerkrankungen wie denen des Herzens, der Blutgefäße oder der Schilddrüse zugrunde. Die Folge sind eine verminderte Leistung des gesamten Organismus aufgrund mangelhafter Blut-, und damit Sauerstoffversorgung. Die therapeutischen Maßnahmen sind vielfältig. Als Beispiel sollen einige Medikamente aufgezählt werden, die zum Einsatz kommen können: ACE- oder AT1-Blocker, Nitrate, Betablocker, Digitalis sowie Diuretika. Mykotherapeuten steht hier eine Vielzahl an Vitalpilzen zur Verfügung. Beginnen wir mit dem Reishi, der die Sauerstoffversorgung des Herzens verbessert und den Sauerstoffverbrauch im Gewebe senkt. Darum ist er hier auch so wertvoll für die symptomatische Behandlung. Ebenso Cordyceps sinensis. Dieser eignet sich besonders, wenn eine Schilddrüsenerkrankung die Ursache der Herzinsuffizienz ist. Außerdem verbessert er die Nierendurchblutung. Agaricus blazei Murrill (ABM) ist ein Nummer-eins-Pilz für dieses Krankheitsbild. Seine Hauptwirkstoffe ß-D-Glukane und Ergosterin sorgen für ein starkes Immunsystem, wirken stark antiinflammatorisch und regulieren sowohl Blutdruck als auch Fettstoffwechsel. Sollte darüber hinaus eine Entlastung des Herzmuskels oder eine Blutverdünnung nötig sein, kann hier wiederum auf Maitake oder Auricularia polytricha zurückgegriffen werden. Auricularia polytricha wirkt darüberhinaus gefäßerweiternd.
Herzrythmusstörungen
Aufgrund einer gestörten Erregungsbildung oder –ausbreitung erfolgt ein zu schneller, zu langsamer oder unregelmäßiger Herzschlag. Häufig treten Rhythmusstörungen im Zusammenhang mit KHK, chronischer Herzinsuffizienz und weiteren Geschehen auf. Sie können aber auch bei sonst Gesunden in Erscheinung treten. Bei Arrhythmien können unterschiedliche Beschwerden erfolgen, zum Beispiel Extrasystolen, Tachykardien oder Vorhofflattern und -flimmern uvm. Die Schulmedizin wird hier sicher je nach Anamnese über eine Schrittmachertherapie nachdenken, wenn pharmazeutisch alle Möglichkeiten ausgereizt sind. Mykotherapeutisch kann adjuvant mit den uns nun schon bekannten Vitalpilzen Reishi und eventuell Auricularia polytricha und Maitake gearbeitet werden. Reishi kann hier erneut seine adaptogene Wirkung unter Beweis stellen. Auch Arrhythmien ist er durchaus in der Lage, positiv zu beeinflussen. Auricularia polytricha soll hier einen gesunden Blutfluss aufrechterhalten, was er dank seiner blutverdünnenden Eigenschaften ermöglichen wird. Schließlich kann mithilfe des Maitakes das Herz insgesamt gekräftigt werden.
Funktionelle Herzbeschwerden
Brustschmerzen, Herzrasen und -klopfen, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit oder gar Atemnot lassen bis zu 25 Prozent der Bevölkerung einen Arzt aufsuchen. Doch bei bis zu 70 Prozent der Fälle lassen sich keine organischen Ursachen für die Beschwerden finden. Dennoch lassen sich die Symptome nachweisen, die meist 18- bis 40-Jährigen zu schaffen machen. Als Ursache wird eine Rolle des vegetativen Nervensystems diskutiert, getriggert durch Stress, Angst, Depression und Konflikte. Es kann aber auch eine Primärerkrankung wie Mikroangiopathie, Mitralklappenprolapssyndrom, Wirbelsäulenveränderungen oder eine Neigung zu erhöhter Atemfrequenz dahinter stecken. Je nach Schwere der Symptome verordnen Mediziner Betablocker und/oder Antidepressiva. Oftmals wird eine Psychotherapie angeraten, ergänzt durch körperliche Aktivität und Entspannungstechniken. Funktionelle Herzbeschwerden können aber auch sehr gut mykotherapeutisch behandelt werden. Dabei steht der psychisch-neurologische Ansatz im Vordergrund. Hierfür eigenen sich in besonderer Weise Hericium erinaceus, Reishi und Cordyceps. Hericium erinaceus enthält unter anderem den Wirkstoff Erinacin aus der Gruppe der Diterpene. Erinacin stimuliert den Nervenwachstumsfaktor. Einer Studie aus Japan zufolge kann die Einnahme diese Pilzes Angst und Depressionen minimieren. Als Synergist bietet sich ganz natürlich Cordyceps sinensis an, der stimmungsaufhellend und anregend wirkt. Auch Reishi- Extrakt wirkt anregend. Er hat eines der komplexesten Wirkspektren überhaupt und verbessert insgesamt die körperliche und geistige Verfassung.
Fallbeispiel 1
(Email einer Patientin an ihre Mykotherapeutin) Im Oktober letzten Jahres hatte ich Sie erstmalig wegen Bluthochdruck kontaktiert. Ihre damalige Empfehlung war, täglich 2×2 Extraktkapseln Shiitake und 3×2 Pulvertabletten Reishi einzunehmen. Bereits zwischen Februar und März hatte ich Sie ausführlich über den überaus positiven Verlauf meines Blutdruckes informiert. Ich nehme zurzeit weiterhin die von Ihnen empfohlene Dosis täglich ein. Mein Blutdruck hat sich weiterhin stabilisiert. Die Werte liegen in der Regel zwischen 80/87 mmHg zu 130/135 mmHg. Ergänzend zur Mykotherapie betreibe ich weiterhin 3-4-mal wöchentlich ein 45-minütiges Ausdauertraining. Für Ihre kompetente Betreuung bin ich Ihnen sehr dankbar.
Fallbeispiel 2
Männlicher Patient, der seit jeher übergewichtig ist, kam mit folgenden Blutdruckwerten in die Naturheilpraxis: 135/90 mmHg bis 170/100 mmHg. Die Mykotherapeutin verordnete für zwei Monate 3×2 Reishi Pulvertabletten und 2×2 Shiitake Extraktkapseln. Im Wiedervorstellungsgespräch berichtete der Patient ganz verwundert, dass sein Blutdruck nun konstant niedrig bleibe, und zwar bei 130/80 mmHg.
Fallbeispiel 3
Ende September letzten Jahres kam ich mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus. Zwar wurde dieser nicht bestätigt, jedoch wurden starke Herzrhythmusstörungen – bis zu zehn Extrasystolen in der Minute – diagnostiziert. In der Folge bekam ich Betablocker verordnet mit der Aussicht, diese ein Leben lang einnehmen zu müssen. Das gefiel mir gar nicht und ich beschloss, einen Mykotherapeuten aufzusuchen. Mir wurden 2-3g Reishi-Pulver pro Tag empfohlen, was ich sogar verdoppelte. Zwischenzeitlich kann ich von meinem Erfolg berichten. Mein Kardiologe stellte nur noch geringfügige Arrhythmien fest, und das bei einem erstklassigen Belastungs-EKG bis 350 Watt. Eine Einnahme der Betablocker ist nicht mehr nötig.
Fallbeispiel 4
Ein Rentner, der als junger Mann wegen einer Herzauffälligkeit als militäruntauglich eingestuft worden war, suchte einen Mykotherapeuten auf, nachdem Ärzte ihm wegen seiner Arrhythmien zu einer Operation geraten hatten. Der Mykotherapeut verordnete ihm Reishi und ABM, je 2×1 Extraktkapsel für drei Monate. Die Herzrhythmusstörungen besserten sich dermaßen, dass die geplante Herz-Operation nach einer weiteren Voruntersuchung vom Krankenhaus abgesagt wurde. Die involvierten Ärzte waren mehr als überrascht über die Entwicklung dieses Falls.
Störungen der Feuerenergie – Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus Sicht der TCM
Unter Störungen der Feuerenergie werden in der TCM verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen summiert. Diese lassen sich auch unter dem Begriff „schmerzhaftes Obstruktions-Syndrom des Thorax“ beschreiben und sind typischerweise durch spezifische Symptome charakterisiert. Diese Störungen sind schon in „Des Gelben Kaisers Klassiker des Inneren“ erwähnt. Dazu kann man lesen: „Wenn das Herz erkrankt, so spürt man Schmerz im Zentrum des Brustkorbs, Völle und Schmerz im Hypochondrium, Schmerz zwischen den Schulterblättern und in beiden Armen“. Gemeint sind Erkrankungen des Herzens die schulmedizinisch als koronare Herzkrankheiten definiert sind. Darunter versteht man eine Schädigung des Myokards in Folge atherosklerotischer Verengung bis hin zur Embolie in Koronargefäßen. Daraus können sich klinisch der Myokardinfarkt und Angina pectoris, aber auch Linksherzversagen und Arrhythmien manifestieren.
Ein weiteres, sehr verbreitetes Symptom ist der Bluthochdruck. In der TCM gibt es dafür keine genaue Analogie, trotzdem findet man Hinweise dazu. Zum Beispiel im Gelben Kaiser. Hier wird beschrieben, dass das Herz für den Blutfluss verantwortlich ist und „wird das Herz in Mitleidenschaft gezogen, strömt das Blut aufwärts, dadurch kommt es zu einem Überschuss in der oberen Körperhälfte und zu einem Mangel in der unteren Körperhälfte“. Dieser Text umschreibt also das, was wir im Westen als Bluthochdruck definieren würden. Bluthochdruck stellt ein zunächst unauffälliges Phänomen dar, das jedoch zu starken Komplikationen führen kann, wenn es nicht frühzeitig behandelt wird.
Frühe Warnzeichen für Bluthochdruck sind Schwindel oder Ohrensausen, auch Sehstörungen oder Nasenbluten, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Eine genaue Anamnese in der TCM kann Ursachen abklären und die passende Therapie erfolgen lassen. Generell können Vitalpilze in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck eingesetzt werden. Traditionell werden diese in unterschiedlicher Kombination und in Ergänzung mit anderen alternativen Heilmethoden seit über tausend Jahren erfolgreich eingesetzt.
Ätiologie
Herzkreislauf-Erkrankungen aus Sicht der TCM
Eine Störung der Feuerenergie kann ein großes Spektrum von Symptomen verursachen, die Körper, Geist und Seele beeinträchtigen. Diese Störungen entwickeln sich stets in einem oder mehreren der mit dem Feuer assoziierten Organsystemen: im Herzen, im Herzbeutel oder im Dreifachen Erwärmer. Der Dreifache Erwärmer stellt ein rein funktionelles und nicht anatomisches System dar. Bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen Faktoren wie das Alter, emotionale Probleme, die Ernährung und äußere pathogene Faktoren eine Rolle und werden in ein Therapiekonzept mit einbezogen.
Musterdifferenzierung
Herz-Schmerz: Thoraxschmerz
Wahrer Herz-Schmerz: Thoraxschmerz mit Zyanose von Gesicht, Armen und Füßen
Yang-Kollaps-Herz-Schmerz: Thoraxschmerz mit kalten Extremitäten Differenzialdiagnostisch lassen sich diese Arten des Schmerzhaften Obstruktions-Syndroms des Thorax weiter unterteilen, nämlich in Fülle-Muster und Leere-Muster.
Beim Bluthochdruck werden weitere Faktoren zur Differenzierung beschrieben. Häufigste Pathogenese sind dabei das aufsteigende Yang, Zang/Fu-Disharmoniemuster und Mangel an Qi Substanzen. Das ergibt folgende Differenzialmuster:
- Aufsteigendes Leber Yang, Leber Feuer, aufkommender Leber Wind
- Leber- und Nieren Yin Mangel mit aufsteigendem Leber Yang
- Schleim-Feuchtigkeits-Retention Qi- und Blut-Mangel
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Behandlung mit Vitalpilzen
Die oben skizzierten Muster treten häufig in unterschiedlichen Kombinationen auf und sind verschieden gradig ausgeprägt. Tendenziell handelt es sich dabei um schleichend degenerative Prozesse, die das Zheng Qi, also die körpereigene Regenerationskraft, schwächen. Zu Beginn einer Herz-Kreislauf-Erkrankung fühlen sich Betroffene nicht wirklich krank, sie sind aber auch nicht mehr ganz gesund. Erst nach Jahren der Dysbalance können sich daraus ernsthaftere Probleme für das Herz-Kreislauf-System ergeben, die dann aber plötzlich sehr ernsthaft, leider auch tödlich, in einem akuten Anfall manifestieren. Es liegt auf der Hand, dass jegliche Therapieform, die in der Lage ist das Zheng Qi zu stärken, den Beginn oder Verlauf einer Herz-Kreislauf-Erkrankung positiv zu beeinflussen vermag. Wir erinnern uns an die nährende, regulierende, schützende und entgiftende Grundwirkung der Vitalpilze und an ihre „Shen- Affinität“. Diese Grundwirkungen zielen direkt auf das Zheng Qi im Sinne einer Tonisierung. Werden diese regelmäßig eingenommen, verbessert sich deutlich die Regenerationskraft, unser Adaptionspotential im physischen und psychischen Bereich wird gestärkt. Dies erhöht und verbessert unsere Ressourcen, vor allem gegenüber belastenden Stressoren. Der ganzheitliche Wirkungskomplex der Mykotherapie unterstützt nachhaltig verschiedene Regulationskompetenzen unseres Organismus und führt zu einer Normalisierung verschiedener Funktionen.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders empfehlenswerte Vitalpilze (nicht abschließend):
Reishi: Tonisiert alle fünf Zhang-Fu Organe. Unterstützt das Herz Qi, nährt das Herzblut. Bewegt Leber Qi- Stagnationen, unterstützt das Leber Blut. Beruhigt und stabilisiert den Geist Shen. Zusammen mit Auricularia ein perfekter Herz-Kreislauf-Schutz.
Auricularia: Aktiviert Blut, tonisiert Blut, macht Netzleitbahnen durchlässig. Regulierend bei Hypertonie, Thromboseprophylaxe.
Polyporus: Fördert Diurese (ohne Kaliumverlust), und leitet Feuchtigkeit aus. Hilfreich bei erhöhtem diastolischem Blutdruck.
Shiitake: Tonisiert Qi und Blut. Tonisiert das Qi von Milz und Magen. Baut Zheng Qi auf. Füllt Leber Yin auf. Blut bewegend, Blut aktivierend. Löst Schleim auf. Regulierend bei Hypertonie und Hyperlipidämie.
Cordyceps: Baut Nieren Essenz und Qi auf. Kräftigt den Ming Men. Wandelt Schleim um. Stärkt den Geist Shen. Regulierend bei Hypertonie. Zusammen mit Reishi gute Wirkung bei Herzrhythmusstörungen.
Maitake: Tonisiert Mi-Qi und Ma-Qi, löst Feuchtigkeit auf. Reguliert das Leber Qi. Wirkt gut mit Reishi bei Hypertonie, mit Shiitake bei Hyperlipidämie.
Praxisbeispiel
In der Praxis stellte sich eine 56-jährige Patientin vor, die seit einem halben Jahr unter einem erhöhten Bluthochdruck litt. Dabei kam es am Abend zu einer Erhöhung des oberen Wertes, was bei der Patientin Kopfschmerzen zur Folge hatte. Der konsultierte Hausarzt verschrieb daraufhin ein blutdrucksenkendes Medikament. Da dieses Nebenwirkungen verursachte, setzte die Patientin es wieder ab. In meiner Praxis verordnete ich Reishi Extrakt, wodurch die Kopfschmerzen verringert wurden, der Blutdruckwert aber unverändert hoch blieb. Ich ergänzte dann mit Auricularia Extrakt, wodurch sich erfreulicherweise der Blutdruck senkte. Dann tauschte ich den Reishi Extrakt mit Shiitake Extrakt aus. In der Folge normalisierte sich der systolische Wert komplett. Ein halbes Jahr später reduzierte ich bei konstant normalen Werten die Dosierung, nach weiteren sechs Monaten setzte ich die Mykotherapie ab. Der Blutdruckwert blieb trotz Absetzung aller Vitalpilze normal. Zur Gesundheitserhaltung und Prävention verordnete ich drei Monate später Reishi als Pulver. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind die Blutdruckwerte konstant im normalen Bereich geblieben.
Umfassender Schutz
Die Regulation des Blutdrucks ist eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfallrisiko. Vitalpilze verfügen über intelligente Wirkkompetenzen, die regulatorisch unseren Körper ausgleichen. Es kommt zu einer Aktivierung von Qi und Blut, es werden Stagnationen und Ansammlungen gelöst und Substanzen aufgebaut. Verschiedene Zang/Fu Organsysteme werden ausgeglichen und reguliert. Darüber hinaus erfolgt durch die Einnahme von Vitalpilzen ein Gefäßschutz, bez. Gefäßpflege und nicht zuletzt profitiert auch das Herz von den Wirkkompetenzen der Pilze. Dieser umfassende Schutz ist einzigartig. Man kann hier von einem ganzheitlichen Herz-Kreislauf-Wirkungskomplex sprechen, eine Pflege und Unterstützung eines der wichtigsten Systeme in unserem Körper.
Unsere Vorschläge zum Einsatz von Vitalpilzen ersetzen nicht die Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Medikamente oder laufende Therapien sollten nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgesetzt werden.